Donnerstag, 11.09., 20.00 Uhr *AUSVERKAUFT!*
Theater
Ein Mann wird von seinen Kameraden verstoßen. Ausgesetzt auf einer wüsten Insel. Weil er an einer Verwundung leidet, die keiner sehen will. Neun Jahre vegetiert Philoktet, einst einer der mutigsten Heerführer der griechischen Armee, in seinem Exil. Jetzt wird der Aussätzige für den Krieg wieder gebraucht, vor allem seine Wunderwaffe – der Bogen des Halbgottes Herakles! Der schlaue Odysseus macht sich auf den Weg, den Helden mit List zurückzuholen. Aber sein Plan geht nicht auf...
Gemeinsam mit Schauspielgästen unterlaufen die RambaZambas in ihrer neuesten Arbeit tradierte Rollenmuster von „normal“ und „behindert“, fragen nach der Nützlichkeit des Einzelnen für die Gesellschaft, machen dabei aus Sophokles’ Stück einen modernen Politkrimi und blicken in einem Vorspiel über die Taten des Herakles heiter ironisch zurück auf eine Zeit, in der Superhelden noch gewürdigt wurden. www.theater-rambazamba.org
Mit Sebastian Brandes, Mario Gaulke, Juliana Götze, Moritz Höhne, Sven Normann, Tobias Rott, Jonas Sippel, Nele Winkler Musik Leo Solter Bühne Angelika Dubufé Kostüme, Maske Beatrix Brandler Choreografie Sofia Papanikandrou Dramaturgie Hans Nadolny Regie Jacob Höhne
EUR 13 / 7 erm. (Dauer ca. 80 Minuten)
Freitag, 12.09., und Samstag, 13.09., ab 21.30 Uhr,
Hallenbad Mainz-Mombach
Roboter-Orchester-Konzert
(im Anschluß Sue Austin: Creating the Spectacle)
Bis heute gehören Georg Friedrich Händels drei Suiten, die unter dem Titel „Wassermusik“ zusammengefasst sind, zu den größten Hits der Barockmusik. 1717 stellte Händel die Londoner Musikwelt auf den Kopf, als er bei einer Bootsfahrt auf der Themse den König mit seiner zweiten Suite entzückte. Sie gefiel seiner Majestät derart, dass sie auf dem Hin- und Rückweg dreimal wiederholt werden musste.
Der bildende Künstler Karl Heinz Jeron aus Berlin hat ein Orchester aus selbst entwickelten kleinen Robotern gegründet, das Händels „Alla Hornpipe“ mit elektronischem Fiepsen frisches Leben einhaucht. Ein Teil der Roboter improvisiert dabei, soweit es Händels Komposition erlaubt, auf der Grundlage von Leonhard Eulers Musiktheorie von 1739 (mathematische Methoden zur Konsonanz/Dissonanz-Problematik). Nach einer Reihe erfolgreicher Aufführungen auf Schiffen hat das Roboterorchester eigens für Mainz schwimmen gelernt und wird seine Musik nun direkt auf der Wasseroberfläche spielen.
Von und mit Karl Heinz Jerons Roboter-Orchester In Zusammenarbeit mit dem Schwimmbad Mainzer Schwimmverein Mainz-Mombach
Eintritt nur mit Eintrittskarten für Sue Austin: Creating the Spectacle
Freitag, 12.09., und Samstag, 13.09., ab 21.30 Uhr,
Hallenbad Mainz-Mombach
Unterwasser-Rollstuhl-Performance
Der Unterwasser-Rollstuhl mit Propellerantrieb, den sich die britische Performancekünstlerin Sue Austin hat konstruieren lassen, verändert auf radikale Weise die Wahrnehmung, die wir von einem Rollstuhl haben, genauso wie unsere Vorstellungen, die wir gemeinhin mit einem Tanz-Solo verbinden. Wenn sie sich in ihm sitzend ins Wasser kippen lässt, bleibt einem als Zuschauer zunächst kurz das Herz stehen – und alle Kategorien geraten durcheinander...
20 Zuschauer/innen je Abend bietet Grenzenlos Kultur in Zusammenarbeit mit der Tauchschule Roger Divers die Gelegenheit, sich Sue Austins Performance unter Wasser mit Tauchausrüstung anzusehen. Zweieinhalb Stunden vor Beginn der eigentlichen Veranstaltung erhalten diese dafür in Theorie und Praxis eine Einführung ins Flaschentauchen. (Voranmeldung per E-Mail unbedingt erforderlich). Alle anderen Zuschauer/innen sehen das, was sich während der Performance unter Wasser abspielt, auf Stühlen am Beckenrand sitzend, live von einer Unterwasserkamera übertragen.
Von und mit Sue Austin In Zusammenarbeit mit dem Schwimmbad Mainzer Schwimmverein Mainz-Mombach und der Tauchschule Roger Divers Rheinböllen
Sitzplätze Beckenrand EUR 13 / 7 erm., Unterwasserplätze mit Schnupperkurs Flaschentauchen EUR 30
[wer später einen regulären Tauchkurs bei Roger Divers belegt, bekommt EUR 25 davon auf den Kurspreis angerechnet]
Samstag, 13.09., 10.00-18.00 Uhr *AUSGEBUCHT!*
Theaterpädagogische Tagung
Es geht ums Ganze: Ist Theaterarbeit, ob mit pädagogischem oder künstlerischem Schwerpunkt, nicht grundsätzlich inklusiv? Jede/r bringt seine Talente und Eigenarten ein und trägt zum künstlerischen Gesamtergebnis bei, auf je eigene Art und Weise?
Das Ganze hört zu: „Inklusion, wat isn ditte?“ Gisela Höhne und Andreas Meder versuchen, sich dem so vielzitierten wie mißverständlichen Begriff der Inklusion im Kontext praktischer Theaterarbeit zu nähern.
Das Ganze schaut zu: „Rosa sieht Rot“. Das Duett der Tänzerinnen Neele Buchholz und Corinna Mindt, tanzbar_bremen, ist nicht nur großartig, sondern bietet zum Tagungsauftakt auch inklusive Kunst in Reinkultur.
Das Ganze in Bewegung: Interaktiven Workshops mit den Teilnehmer/innen. Thomas Aye aus Berlin erforscht den Raum als kreativen Ausgangspunkt. Körperarbeit in inklusiven Gruppen steht bei tanzbar-bremen im Mittelpunkt. Auf den Umgang mit leichter Sprache in der Theaterarbeit geht Katja de Braganca aus Bonn ein.
Das Ganze in der Runde: In der abschließenden Diskussionsrunde stehen Fragen zum grundsätzlichen Interesse an inklusiver Theaterarbeit, zur Gruppendynamik in inklusiven Gruppen und zur generellen Leidenschaft für das Theaterspielen im Mittelpunkt.
Anmeldung & komplettes Programm mit Uhrzeiten
Tagungsflyer in Schwerer Sprache | Tagungsflyer in Leichter Sprache
EUR 20 regulär, EUR 10 ermäßigt, Gruppenpreise auf Anfrage.
Bitte melden Sie sich an: fachtagung@grenzenlos-kultur.de
Sonntag, 14.09., 14.00-18.00 Uhr
Allerhand für Kinder ab 4 Jahren
Zusehen, mitmachen, abtanzen! Bei „Kraut & Rüben“ ist für jeden was dabei. Puppentheater, Tanz, Lesungen, Mitmachzirkus, Klingendes Mobil, Dunkelcafé, Essen, Trinken, Spaß – und zum Schluß RADAU! Garantiert blockflötenfrei und mit erfrischend unpädagogischen Texten über Piraten, Ritter, Ferien und die Feuerwehr macht die Hamburger Band Rockmusik für Kinder – die garantiert auch den Eltern gefällt!
14.00-17.00 Uhr nonstop: Essen & Trinken // Kinderschminken // Klingendes Mobil // Dunkelcafe // Blindheit verstehen // Stoff-Skulpturen // Mitmach-Zirkus
14.00 + 15.30 Uhr // Birte Müller: Planet Willi
Mitmachlesung für Kinder ab 5 Jahren
14.15 + 15.30 Uhr // tanzbar_bremen: Rosa sieht Rot
14.30 Uhr // Puppentheater DAS HELMI: Rotkäppchen
16.00 Uhr // Puppentheater DAS HELMI: Starwurst
17.00 Uhr // RADAU! Rockmusik für Kinder
Programm-Flyer (PDF)
Mitwirkende BDKJ Darmstadt (Kinder-Zirkus Datterino), Blinden- und Sehbehindertenverein Rheinhessen (Dunkelcafé), Christoffel Blindenmission (Blindheit verstehen), Das Hemi – Puppenbühne Berlin, Elternkreis Down-Syndrom Mainz, Inklusives Mainz, Klingendes Mobil Hanau, Landes-Dolmetscherzentrale für Gebärdensprache, Lebenshilfe Rheinland-Pfalz, Birte Müller (Planet Willi), Radau!, tanzbar_bremen, ZsL Mainz (Spielestand) Projektleitung Silke Schmidt Im Rahmen des 22. Mainzer Kinder Theater Festivals
Eintritt frei (Aufführungen und Lesungen mit Gebärdenübersetzung)
Sonntag, 14.09., 20.00 Uhr *AUSVERKAUFT!*
Puppentheater
„Sündenstadt“ – nach Frank Millers Comic-Actionkracher „Sin City“ – ist ein Stoff, aus dem auch griechische Tragödien gemacht sind: Sex, Gewalt und gute Typen. Die Helden verfügen über ein Bewusstsein und die Situationen sind so grundtragisch, dass es gar nicht anders geht, als darüber zu berichten.
Liebe, Mord, Rache, Sühne – Marv, der melancholische Held, erzählt seine Geschichte, erzählt Geschichten voller Leidenschaft und von Blut triefend...
In Sündenstadt leben Kreaturen, für die es keinen anderen Platz gibt auf der Welt. Was wir Folter nennen, nennen sie Liebe. Was wir als Hölle bezeichnen, ist ihr Zuhause. Ein Revier, wie geschaffen für die Puppensplatter-Truppe Das Helmi! Mit ihren hässlichen, wild zusammengetackerten Figuren fühlen sie sich wohl in dieser Welt, mit schrägen Einsichten und lakonischem Witz führen sie uns durch den gefährlichen Sumpf – in den sie natürlich auch einige eigene Outlaws eingeschleust haben wie den Regenstrumpf und die Zapperfange. Zwei Killer, die nur gemeinsam stark sind. Lassen Sie sich berichten vom geheimen Leben in Sündenstadt! www.das-helmi.de
Mit Florian Loycke, Brian Morrow, Emir Tebatebai – und Cora Frost Bühne Burkart Ellinghaus Puppen Florian Loycke Dramaturgie Fadrina Arpagaus Regieassistenz Tancredi Gusman Produktion Das Helmi und Theater Neumarkt Zürich in Kooperation mit dem Ballhaus Ost Berlin.
EUR 13 / 7 erm. (Dauer ca. 90 Minuten)
Dienstag, 16.09., und Mittwoch, 17.09., 20.00 Uhr
*Mittwoch AUSVERKAUFT!*
Musik-Theater
Jetzt reicht's mit der Diskriminierung der Drei! Ein Hotel wird überfallen und die Besetzer stellen mächtige Forderungen: Schluss mit dem Dualismus, her mit der Herrschaft der DREI. Egal ob ménage à trois, die heilige Dreieinigkeit, die Terz oder der Tisch mit drei Beinen. Die drei ist aufregend, erhaben, stabil und: Sie darf nicht sterben. Also: Alle Frauen mit Down-Syndrom angetreten zur Wunschbefruchtung! Gegen den Dualismus und quadratische Denkmuster: Wer ein Chromosom mehr besitzt, ist klar im Vorteil! Her mit der DREI!
Der neue Bluttest auf Trisomie 21, die Inklusions-Debatte – die RambaZambas machen aus brisanten Themen beste Unterhaltung. Selbstironisch und mit Verve mixen sie in dieser Gangsterkomödie die Genres, Motive und Lieder. Musikalische Zitate aus Pop, Film und Klassik treffen auf selbstverfasste Songs. Im Mittelpunkt aber stehen wie immer die RambaZamba-Schauspieler/innen – mit und ohne Down-Syndrom. www.theater-rambazamba.org
Mit Joannis Bacharis, Grit Burmeister, Mario Gaulke, Hans-Harald Janke, Juliana Götze, Jan-Patrick Kern, Franziska Kleinert, Mirco Kuball, Jennifer Lau, Joachim Neumann, René Schappach, Zora Schemm, Patricia Schulz, Rita Seredßus, Jonas Sippel, Sebastian Urbanski, Nele Winkler, Michael Wittsack Musik RambaZamba All Stars Bühne Angelika Dubufe Kostüme Beatrix Brandler Regie Gisela Höhne
EUR 13 / 7 erm. (Dauer ca. 100 Minuten)
Freitag, 19.09., 20.00 Uhr
Aktionstheater
Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit sind einfach nicht totzukriegen. Woher kommt der Hass gegen alles, was unverständlich, unbekannt oder einfach nur fremd ist? Wann und warum entsteht das Aussondern von Andersdenkenden, von Personen aus anderen Kulturen, Religionen oder auch nur einer anderen Denkweise?
Tadeusz Janiszewski, jahrelanger Leiter und Schauspieler des polnischen Teatr Osmego Dnia, fragt in seinem Solo „Heilige Kühe“ danach, ob der Drang nach Stigmatisierung des Anderen in jedem von uns sitzt: Warum sage ich Ja, wenn ich Nein sagen müsste? Wie kommt es, dass noch im 21. Jahrhundert Methoden aus der Inquisition angewendet werden? Warum gibt es noch immer Bücherverbrennungen und die Zensur von Kunst? Und wieso bleiben diese irrationalen Abneigungen über Generationen lebendig? www.osmego.art.pl
Spiel, Objekte, Bühne, Regie Tadeusz Janiszewski Mitarbeit Bühne Judyta Wachowska Mitarbeit Regie Barbara Theobaldt Musik Arnold Dabrowski Video Tomasz Jarosz Licht, Ton, Technik Przemyslaw Mosiezny, Piotr Najrzal, Jakub Staskowiak
EUR 13 / 7 erm. (Dauer ca. 60 Minuten, in deutscher Sprache)
Sonntag, 21.09., 11.00 + 15.00 Uhr
Theater für Kinder ab 4 Jahren
Fabio ist unzufrieden. Er sitzt in seinem Zimmer, müht sich mit seinem Spielzeug ab, vor allem aber mit den Ratschlägen und Ermahnungen seiner Mutter. Doch als eines Nachts auf zauberhafte Weise der Mond zu Besuch kommt, kehrt auch das Glück in Fabios Leben ein. Nachdem sich der Mond wieder verabschiedet hat, möchte Fabio ihn um jeden Preis zurück. Er bricht zu einer abenteuerlichen Reise auf, an deren Ende es ihm tatsächlich gelingt, den Mond zu fangen.
Doch eine Welt ohne Mond am Himmel birgt allerhand Probleme und Fabio muß lernen, dass er nicht alles für sich allein haben kann. Und er beschließt, die Herrlichkeit des Mondes mit anderen zu teilen... Poetisches Theater, Puppenspiel und Live-Musik für Kinder ab 4 Jahren. Gewinner des EOLO AWARD 2013 – Bestes Bildungsprojekt im Bereich Jugendtheater. www.teatropirata.com
Mit Diego Pasquinelli, Fabio Spadoni, Simone Guerro Bühne, Figuren Ilaria Sebastianelli, Alessio Pacci Text Simone Guerro, Lucia Palozzi Übersetzung Barbara Gstaltmayr Idee, Regie Simone Guerro, Lucia Palozzi Im Rahmen des 22. Mainzer Kinder Theater Festivals.
EUR 7 Einheitspreis (Dauer ca. 50 Minuten, großteils in deutscher Sprache)
Dienstag, 23.09., 20.00 Uhr
Musik-Film-Theater
Zusammen mit einem illustren Regie- und Künstler-Team begeben sich „Meine Damen und Herren" in die Welt des Stummfilms. Dabei entsteht ein bunt-gemischter Episoden-Abend mit fünf unterschiedlichen Geschichten zur Live-Musik von Sven Kacirek und Carsten Schnathorst.
„half past selber schuld“ lassen irdische und außerirdische Wissenschaftler aufeinander treffen, doch die intergalaktische Zusammenarbeit endet in wildem Chaos. Auch Katharina Oberlik entführt uns in andere Welten: Während Dr. Frankenstein versucht, sich seine Traumfrau zu erschaffen, träumt die Kaiserin in einem fernen Planetensystem davon, menschliche Erfahrungen zu machen. Julia Hölscher & Martin Hammer erzählen die Geschichte des Außenseiters zwischen Schattendasein und ungewolltem Rampenlicht. Die Choreografin Antje Pfundtner untersucht den Wandel vom Bild zum Film anhand der ersten bewegten Bilder des Stummfilms. Und Franz Rogowski lässt die Performer einen leeren Raum vermessen auf der Suche nach Erinnerungsräumen...
Von und mit Tim Borstelmann, Katharina Bromka, Nikolas Gerlach, Anita Grönig, Friederike Jaglitz, Sven Kacirek, Bianca Menzel, Thomas Möller, Hanna-Maria Schlage, Carsten Schnathorst, Michael Schumacher, Dennis Seidel, Paula Karolina Stolze, Matthias Zalachowski Musik Sven Kacirek, Carsten Schnathorst Video Iskender Kökce Animationen Carl John Hoffmann Grafik Ralf Powierski Kostüme Kathrin Reichenbächer Technik Marek Lamprecht Assistenz Regie Marc-André Klotz Produktionsassistenz Anneke Boeken Produktionsleitung Lis Marie Diehl Produzent Kai Boysen / barner 16 Eine Produktion von Meine Damen und Herren / barner 16, alsterarbeit gGmbH in Koproduktion mit Kampnagel Konzept, Künstlerische Leitung Christoph Grothaus, Martina Vermaaten Regie, Choreografie half past selber schuld, Julia Hölscher & Martin Hammer, Katharina Oberlik, Antje Pfundtner, Franz Rogowski Gefördert von Kulturbehörde Hamburg, Fonds Darstellende Künste, Hamburgische Kulturstiftung, Förderkreis der Evangelischen Stiftung Alsterdorf e.V.
EUR 13 / 7 erm. (Dauer ca. 100 Minuten)
Mittwoch, 24.09., 20.00 Uhr *ENTFÄLLT LEIDER!*
Performance
In ihrer vielbeachteten Produktion „Dschingis Khan“ von 2012 hatte sich die Performancegruppe Monster Truck mit Inszenierungsformen des so genannten „Anderen“ beschäftigt und dafür drei Menschen mit Down Syndrom systematisch als wilde Mongolen in einer Völkerschau erniedrigt. Jetzt versucht sie eine Umkehrung der Verhältnisse und setzt die Emanzipation ihrer drei Schützlinge in Szene. Als größtmögliche Geste der Ermächtigung werden drei Menschen, die nicht im Traum daran gedacht hatten, jemals selbst Regie zu führen, dem Publikum als Regisseure präsentiert.
Denn Regisseur sein bedeutet, kurz gesagt: Die Macht besitzen, Wünsche Wirklichkeit werden zu lassen. Und weiter? Um wessen Wünsche geht es? Wirklich um die der drei behinderten Akteure? Oder doch eher um unsere eigenen? Was bedeutet Emanzipation, wenn sie nicht aus eigenem Antrieb geschieht, sondern sozusagen „von oben“ verordnet wird? Abgründe tun sich auf, kaum weniger tief als in den guten alten Zeiten der Entmündigung...
www.monstertrucker.de www.thikwa.de
Regie Sabrina Braemer, Jonny Chambilla, Oliver Rincke Mit Saro Emirze, Elisia Sky Video Kai Ehlers Musik Mark Schröppel Dramaturgie Marcel Bugiel Produktionsleitung ehrliche arbeit Eine Produktion von Monster Truck in Koproduktion mit Theater Thikwa, FFT Düsseldorf, Pumpenhaus Münster, Ringlokschuppen Mülheim, Theater Rampe Stuttgart und sophiensaele.
EUR 13 / 7 erm. (Dauer ca. 100 Minuten)
Donnerstag, 25. September, 20.00 Uhr
Konzert / „Wo soll ich suchen“-Tour
„Dota? Ach so, Du meinst die Kleingeldprinzessin!“ Das längstens abgelegte Pseudonym ist den Fans immer noch sehr präsent und steht für die künstlerischen Anfänge der Berlinerin mit ihrer Band „Stadtpiraten“ und als Straßenmusikerin. Das öffentliche Interesse an ihrer Musik kommt mittlerweile aus den unterschiedlichsten Ecken. Teilweise so unerwartet wie 2011 bei der Verleihung des Deutschen Kleinkunstpreises. Die Auszeichnung lässt sich wohl vor allem dadurch erklären, dass Dota Songtexte auf einem Niveau verfasst, dem man in der deutschen Popmusik nur sehr selten begegnet.
Ende 2013 hat Dota ihr elftes Album veröffentlicht. „Wo soll ich suchen“ präsentiert pointierte Poesie, die es genau nimmt mit den Gefühlen und den Geschichten, und die Bilder entstehen lässt, die sich im Kopf zu einem Film zusammenfügen: dramatisch, melancholisch und beängstigend – und dann wieder voll unbeschwerter Lebenslust. Lieder, die mühelos und sanft eindringen. Und die man nicht wieder aus dem Sinn bekommt. www.kleingeldprinzessin.de
Dota & Band: Dota Kehr (Gesang, Gitarre), Jan Rohrbach (Gitarre, Bass), Jonas Hauer (Keyboards, Akkordeon), Janis Görlich (Schlagzeug)
VVK EUR 10 zzgl. Gebühren, AK EUR 13
Freitag, 26.09., 20.00 Uhr
Performance
Gespräche sind mehr als Informationsaustausch. Sie ermöglichen Begegnungen, Beziehungen und Selbstdarstellung. Verständigung allerdings ist nicht garantiert. Jeder Dialog birgt das Risiko seines Scheiterns in sich. Inmitten eines Szenarios von Gesprächsrunden und Verkaufsdialogen zelebrieren Martin Clausen, Rahel Savoldelli und Peter Trabner formelle und informelle, funktionierende und scheiternde Kommunikationsformen. Wenn ein Gespräch nicht mehr möglich ist, seine Mittel aufgebraucht scheinen, führen sie den Kontakt mit anderen Mitteln weiter, zum Beispiel: wilde Prügeleien, mehr oder weniger erfolgreiche Animationsversuche schlaffer Körper, herzliche bis erotische Kontaktaufnahmen.
In „Gespräch haben - Ohne Worte“ verteidigen Martin Clausen und Kollegen mit anrührender Verve die Schönheit von Momenten des Nicht-Verstehens und legen mögliche und unmögliche Beziehungsgeflechte frei. Eine gesprochene und non-verbale Performance mit Musik, die in ihrem absurden Witz an die Werke von Loriot und Christoph Marthaler erinnert.
mclausenundkollegen.com
Mit Martin Clausen, Rahel Savoldelli, Peter Trabner Musik Mario Schulte, Doc Schoko, Harald Wissler Raum, Objekte Ivan Bazak – Karpatentheater Kostüme Lisa Kentner, Malena Modéer Licht Benjamin Schälike Produktion björn & björn Mitarbeit Konzept Werner Waas, Mia Sellmann Konzept Martin Clausen, Johannes Hock
EUR 13 / 7 erm. (Dauer ca. 80 Minuten)
Samstag 27.09., 20.00 Uhr
Theater
Heidi wird von Tante Dete auf die Alm gebracht. Ist der Alm-Öhi, dessen Lieblingslektüre „Das Kapital“ ist, der richtige Umgang für Heidi? Dete holt Heidi nach Frankfurt. Sie lebt nun in einer fremden Stadt, um der im goldenen Käfig sitzenden Klara als ein Schweizer Spielzeug zu dienen. Zusammen mit ihr versucht sie, die Erinnerung an ihre geliebte Heimat zu erhalten. Doch in diesem Frankfurt gibt es kein Alpenglühen. Ist Heidi vielleicht eine Brandstifterin vor lauter Heimweh? Sollte Heidi besser wieder auf die Alm zurück, bevor es im Frankfurter Geschäftshaus brenzlig wird?
Als Obdachlosentheater mit zeitweiliger Heimstatt an Frank Castorfs Volksbühne hatten es die Ratten 07 zu bundesweiter Prominenz gebracht und schon 2001 erstmals bei Grenzenlos Kultur gastiert. Jetzt kehren sie zurück und präsentieren mit „Heidizeit“ eine eigenwillige Aktualisierung des Buch- und Filmklassikers – über Heimweh, Aggression, Anarchie, die Bibel und das Kapital. www.ratten07.de
Mit Christa, Christian, Heinz, Jan, Peter, Sylvia Mitarbeit Dramaturgie Billy, Martin, Werner Technik David, Dragan, Michael Regie Uta Kala
EUR 13 / 7 erm. (Dauer ca. 60 Minuten)
Vorberichte, Interviews, Porträts und Kritiken
Im Blog zum Festival nehmen Studierende der Mainzer Theaterwissenschaft neugierig und kritisch alles unter die Lupe, was Grenzenlos Kultur ausmacht: die eingeladenen Produktionen und Künstler, ästhetische und kulturpolitische Debatten und die Arbeit hinter den Kulissen. Mit Stift, Block, Aufnahmegerät und Kamera ziehen sie los, spüren der Festival-Atmosphäre nach, führen Interviews und schreiben Porträts und täglich aktuelle Kritiken.
Ihnen hat ein Stück besonders gut gefallen? Oder ganz und gar nicht? Das Festival fanden Sie phantastisch, das Wetter aber scheußlich? Oder umgekehrt? Sagen Sie uns Ihre Meinung – in den
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Leitung Georg Kasch (nachtkritik.de) Technische Leitung, Social Media Holger Rudolph (dinge-aus-woertern.net) In Kooperation mit dem Institut für Theaterwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz