Symposium
The Future is Accessible!
Die Zukunft ist barrierefrei! So der Plan. Aber wie kommen wir dahin? Was sind die nächsten Schritte auf dem Inklusionsweg? Wie sähe eine barrierefreie Zukunft für Tanz- und Theaterschaffende konkret aus, und wo stehen wir gegenwärtig? Barrierefreiheit bedeutet für uns, dass niemand mehr einbezogen werden muss, weil niemand mehr ausgeschlossen wird. Dieses Ziel können wir nur erreichen, wenn wir verstehen, an welchen Stellen die Strukturen des Kulturbetriebs gegenwärtig nicht barrierefrei sind. Wo stagnieren die Bemühungen gleichberechtigt Kultur zu gestalten?
Auf die Frage nach den nächsten Inklusionsschritten hat das diesjährige Symposium zwei Workshops und zwei Panels zusammengestellt. Dabei steht die Selbstbestimmtheit behinderter Künstler*innen im Fokus. Außerdem wird der Blick auf den nachhaltigen Nutzen von Barrierefreiheit für das Klima, eine diverse Gesellschaft und unser aller mentaler Gesundheit geworfen. Zudem bekommen Tanzvermittler*innen die Gelegenheit ihre Praxis auf Inklusion zu überprüfen.
Durch ausgiebige Pausen und Onlinezugänge bietet das Symposium allen Beteiligten die Möglichkeit, zu den eigenen Bedingungen teilzunehmen.
Referent*innen Constantin Alexander, Mikel Aristegui, Dodzi Dougban, Marc Philipp Gabriel, Agnieszka Habraschka, Maija Karhunen, Elisabeth Löffler, Laura Lulika, Zwoisy Mears-Clarke, Nina Mühlemann, Kristine Nilsen Oma, Xenia Taniko, Lucy Wilke, Noa Winter Kuratorinnen Angela Alves, Sophia Neises
> Alle Veranstaltungen des Symposiums werden auf Spendenbasis angeboten
> vorab Anmeldung ist für alle Veranstaltuneg erforderlich!
> Teilnahmebeschränkung für die Probebühne 2!
> Panel I und II finden als Hybrid-Veranstaltung auf der Probebühne 2 des Staatstheater und online via Zoom-Webinar statt
> Sie wählen beim Ticketkauf Ihren gewünschten Zugang.
> das Hygiene-Konzept der Veranstaltung wird Ihnen als PDF in Ihrer Buchungsbestätigung bereitgestellt (2-G-Regel)
Freitag, 8. Oktober 2021
11.00 - 15.00 Uhr - online via Zoom
zur Anmeldung : Workshop: Access Rider mit Laura Lulika
- Zugang: digital über Zoom
- DGS: Simultanübersetzung aus der englischen Lautsprache in deutsche Gebärdensprache
- Simultanübersetzung aus der englischen Lautsprache in deutsche Lautsprache
Access Rider mit Laura Lulika
Workshop für Künstler mit Behinderungen und/oder chronischen Krankheiten Dieser Workshop richtet sich speziell an Tanz- und Theaterschaffende mit Behinderungen und/oder chronischen Erkrankungen, die ihre Zusammenarbeit mit Institutionen oder nicht behinderten Kollegen barrierefrei gestalten möchten.
Der Access Rider ist ein praktisches Eingliederungstool, um individuelle Zugänglichkeitsanforderungen zu gewährleisten.
Gemeinsam mit der britischen Künstlerin Laura Lulika lernen die Teilnehmer*innen, was ein Access Rider ist, wie sie ihren eigenen Access Rider entwerfen und in der Praxis einsetzen können.
Über Laura Lulika
Laura Lulika ist eine Künstlerin und Forscherin im Bereich Crip (krank+behindert). Sie arbeitet vorwiegend mit Video, Sound und Performance und erforscht in ihrer Praxis Themen wie Pflege, Sexualität, Arbeit, Krankheit und Performativität im Alltag. Ihre
Arbeit wird von den Rhythmen, Bewegungen und Ritualen der täglichen Aktivitäten bestimmt. Lulika betrachtet die Zugänglichkeit aus verschiedenen Perspektiven und versucht, außerhalb der üblichen kapitalistischen Strukturen der Kunstwelt zu arbeiten. Lulika hat mit vielen Gemeinschaftsgruppen zusammengearbeitet, darunter Seniorentänzer, Menschen mit Lernschwierigkeiten und städtische Imker. Kollaboration ist der Schlüssel zu ihrer Praxis. Sie strebt danach, in interdependenten Formaten zu arbeiten, die ihre Bedürfnisse und die Bedürfnisse aller Beteiligten widerspiegeln.
Lulika ist ein Gründungsmitglied der Sickness Affinity Group, die seit drei Jahren aktiv ist. Die SAG ist ein Zusammenschluss von Künstler*innen, Forscher*innen und Gesundheitspraktiker*innen, die sich mit den Themen Kunst, Gesundheit und Barrierefreiheit beschäftigen. Sie fungiert als Unterstützungsgruppe und Arbeitsgruppe, die wettbewerbsorientierte und ableistische Arbeitsweisen in der Kunst in Frage stellt, indem sie Erfahrungen und Informationen austauscht und dem Wohlbefinden und den Zugangsbedürfnissen ihrer Gruppenmitglieder Priorität einräumt.
Freitag, 8. Oktober 2021
11.00 - 15.00 Uhr - Probebühne 2
(mit abschließender Gesprächsrunde via Zoom)
zur Anmeldung : Training: Inklusives Unterrichten qualifiziert! mit Mikel Aristegui
>> Zoom-Zugang zur Gesprächsrunde 13.30 - 15.00 Uhr
- Zugang: Workshop = nur analog, Gespräch = hybrid (analog + digital über Zoom)
- DGS: Simultanübersetzung in deutsche Gebärdensprache
- Selbstbeschreibungen der Beteiligten
- Relaxte Umgebung
Inklusives Unterrichten qualifiziert!
Der Workshop wird sich mit der Frage beschäftigen, inwiefern inklusive Angebote in der Tanz-/Theaterpädagogik für taube und behinderte Kunstschaffende als Qualifikationstool dienen können. Dafür wird es ein Teachertraining für taube, behinderte und nicht-behinderte Tanzlehrende mit Mikel Aristegui geben. Mikel Aristegui ist Tänzer und Choreograf und leitet seit Jahren Tanzworkshops, u.a. für den Verein TURN. Neue Bewegung für Multiple Sklerose e.V.
Im Anschluss wird Sophia Neises, Theaterpädagogin und Performerin, ein Gespräch zu Fragestellungen rund um inklusive Theater-/Tanzangebote im nicht professionellen Sektor moderieren. Unsere Gäste bringen allesamt langjährige Erfahrung im inklusiven Anleiten von Tanz oder Theater mit. Gemeinsam richten sie im Gespräch den Fokus darauf, inwiefern sich, in einer nicht-behinderten Mehrheitsgesellschaft, taube und behinderte Menschen durch Theater/Tanz- pädagogik qualifizieren können, wenn ihnen durch strukturelle Ausschlüsse (Weiter- )Bildung verwehrt wird.
Workshop-Leitung Mikel Aristegui (Tänzer und Choreograf)
Gespräch im Anschluss: Moderation Sophia Neises Gäste Elisabeth Löffler (Performerin und Beraterin), Marc Philipp Gabriel (Choreograf und Performer), Dodzi Dougban (Tänzer und Choreograf)
Freitag, 8. Oktober 2021
18.00 - 20.00. Uhr - Probebühne 2 + online via Zoom
zur anmeldung: Panel I: Beyond Access: Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit
- Zugang: hybrid (digital & analog)
- in englischer Lautsprache
- Simultanübersetzung Englisch/Deutsch
- DGS: Simultanübersetzung in deutsche Gebärdensprache
- Selbstbeschreibungen der Beteiligten
- Relaxte Umgebung
Beyond Access: Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit
In diesem Panel begegnen sich Menschen mit Behinderungen und andere Nachhaltigkeitsexperten, um über gesunde und nachhaltige Arbeitsstrukturen in Tanz und Theater zu sprechen.
Bei dem Thema Nachhaltigkeit denken wir zunächst an Umwelt, Klima oder nachhaltigen Konsum. Dass Arbeit ein zentrales Element von Nachhaltigkeit ist, und somit auch ein zentrales Motiv für eine Nachhaltigkeitsstrategie sein muss, kommt uns erstmal nicht in den Sinn. Das Panel Beyond Access: Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit fokussiert deshalb die Verbindungen zwischen Arbeitsstrukturen und Nachhaltigkeit und nimmt dabei insbesondere die Tanz- und Theaterpraxis in den Blick. Wir möchten so ein Bewusstsein für das Potential eines inklusiven Gesellschaftskörpers anstoßen, das weit über die bloße humane Notwendigkeit von Barrierefreiheit und Zugänglichkeit hinaus geht. Barrierefreiheit bedeutet weit mehr als Teilhabe. In diesem Panel diskutieren wir mit unseren Gästen, inwiefern Barrierefreiheit als zukunftsweisendes Instrument für eine nachhaltigere und gesündere Arbeitswelt gelesen werden kann.
Moderation Angela Alves
Gäste Maija Karhunen (Künstlerin und Politikerin, Helsinki / Finnland), Kristine Nilsen Oma (Choreografin, Bergen / Norwegen), Costa Alexander (Nachhaltigkeitsexperte, Hannover), Xenia Taniko / Zwoisy Mears-Clarke (Sustainability Lab, Berlin)
Samstag, 9. Oktober 2021
13.00 - 15.00. Uhr - Probebühne 2 + online via Zoom
zur Anmeldung : Panel II: Inklusion transparent
- Zugang: hybrid (digital & analog)
- DGS: Simultanübersetzung in deutsche Gebärdensprache
- Selbstbeschreibungen der Beteiligten
- Relaxte Umgebung
Inklusion transparent
Das Panel wird sich mit dem Themenfeld Teilhabe von behinderten Kunstschaffenden als Akteur*innen in der Tanz- und Theaterarbeit auseinandersetzen. Im Fokus des Gesprächs steht die Frage: wie wird inklusive Theaterpraxis momentan umgesetzt und was sind unsere Visionen?
Inklusion transparent möchte die vorgegebenen Strukturen unseres Tanz- und Theaterbetriebs auf ableistische Bestandteile abtasten, um besser zu verstehen, wie wir Tanz und Theater in Zukunft zugänglicher gestalten.
In einer Expert*innenrunde tauschen sich Gatekeeper und Künstler*innen mit und ohne Behinderung genau darüber aus und fragen einander, welche Stellschrauben es auf dem Weg zu einer inklusiveren Theaterpraxis als Nächstes zu drehen gilt.
Moderation Agnieszka Habraschka Gäste u.a. Noa Winter, Nina Mühlemann, Harald Wolff