Donnerstag, 22.09., 19.30 Uhr; Freitag, 23.09., 19.30 Uhr / Kleines Haus
// Theater
Ist die Menschheit noch zu retten? Gott und Luzifer sind sich einig: Das wird nichts mehr, eine neue Sintflut muss her. Zwei Erzengel aber wollen drei "gute" Menschen finden als Beweis, dass nicht alle verdorben sind. Auf der Erde allerdings, in Downtown, hat niemand etwas für die Engel inkognito übrig – alle sind mit ihrem Überlebenskampf beschäftigt. Nur drei junge Frauen mit Down-Syndrom erweisen ihnen Gastfreundschaft. Zum Dank schenken die Engel ihnen ein Teehaus. Aber es dauert nicht lange, bis die "guten" Schwestern zu kaltherzigen Brüdern werden und sich selbst zu Hilfe kommen müssen.
Frei nach Bertolt Brechts "Der gute Mensch von Sezuan" inszeniert Gisela Höhne mit der Bühnenlegende und Tatort-Kommissarin Eva Mattes einen Abend, der wichtige Fragen stellt: Warum ist es so schwer, den Bedürftigen die Tür zu öffnen? Was ist Mitleid wert? Zählt das Gutsein überhaupt, wenn es eine Art Geburtsfehler ist? Ist ein gerechtes Leben in einer ungerechten Gesellschaft möglich? www.theater-rambazamba.org
Regie Gisela Höhne Gäste Meriam Abbas, Eva Mattes Darsteller Theater RambaZamba Debrecina Arega, Mario Gaulke, Juliana Götze, Moritz Höhne, Hans-Harald Janke, Jan-Patrick Kern, Franziska Kleinert, Joachim Neumann, Zora Schemm, Rita Seredßus, Jonas Sippel, Sebastian Urbanski, Nele Winkler, Michael Wittsack Musik Ernst Bechert, Stefan Dohanetz Choreografie Kerstin Rünzel Dramaturgie Hans Nadolny, Bettina Bartz Bühne Angelika Dubufé Kostüme, Maske Beatrix Brandler Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes
Einführung jeweils 18.45 Uhr
Am 22.09. im Anschluss: Empfang zur Festivaleröffnung im Foyer
Am 23.09. im Anschluss: Filmvorführung "Die Menschenliebe"
EUR 35 / 30 / 27 / 21,50 / 13,50
EUR 17,50 / 15 / 13,50 / 10,75 / 6,75 ermäßigt
(Dauer ca. 150 Minuten inkl. Pause)
Freitag, 23.09., 19.30 Uhr / U17
// Tanz, Performance
"Könnt ihr euch mich als potentiellen Sexual-Partner vorstellen?" Michael Turinsky, seit seiner Geburt körperbehinderter Tänzer, Choreograf und Theoretiker aus Wien, choreografiert seinen vier nicht behinderten Tänzer*innen die eigenen Spasmen auf den Leib – ein zwangsläufig wackeliges Verhältnis zwischen meinem Körper und deiner Lust.
So wird Turinskys Bewegungsrepertoire zwischen Ausgeliefert-Sein und Lust-Forderung, zwischen Wackelpudding, High Heels und Holzpaletten zum Vokabular für Sexyness und Sex. Ein bemerkenswerter Beitrag zum zeitgenössischen Tanz, der Grenzen niederreißt und vermeintlich Unvereinbares wie Queer Rap, behinderte Körperlichkeit und Ghetto-Ästhetik aufeinanderprallen lässt. Das Ergebnis ist ein subversiver Remix, dessen inhaltliche Fragen auch im Rahmen des Symposiums "Who Cares?" aufgegriffen werden.
Konzept, choreografische Leitung Michael Turinsky Choreografie, Performance Alja Ferjan, Aleksandar Georgien, Leon Marič, Manaho Shimokawa, Michael Turinsky Bühne Lena Winkler-Hermaden Kostüm Hanna Hollmann Licht Andreas Lendais
EUR 14,50 / 7,25 ermäßigt
(Dauer ca. 60 Minuten)
Freitag, 23.09., 22.15 Uhr / Kleines Haus
// Film
Zwei Männer, zwei Geschichten: Jochen muss sich verzweifelt gegen seine Schwester wehren. Die konfisziert seine Pornos und negiert seine Gefühle, denn sie weiß, dass ihr Bruder das doch gar nicht will. Ihr Tipp: Such dir mal 'ne Freundin. Außerdem hat er Ärger mit der Polizei, weil er eine Prostituierte stalkt, in die er sich verliebt hat. Sven sitzt im Rollstuhl und kann seine Bisexualität nur ausleben, wenn er dafür bezahlt. In seiner WG diskutiert er offen darüber, ob er seine abendlichen Gäste anmelden muss oder nicht. Natürlich verwechselt er Sex nicht mit Liebe. Aber wäre er für eine Beziehung überhaupt bereit?
Noch immer haben Menschen mit Behinderung kaum die Möglichkeit, ihr Begehren selbstbestimmt zu leben. Unsere Gesellschaft sieht ihre Behinderten als ewige Kinder. Unschuldig wie Adam und Eva vor dem verdammten Apfel. Der Genregrenzen sprengende Film "Die Menschenliebe" von Maximilian Haslberger plädiert für einen gleichberechtigten Sündenfall und gibt den Protagonisten damit ihre Würde wieder. www.diemenschenliebe.com
Regie, Buch Maximilian Haslberger Mit Joachim Neumann, Sven Normann, Tina Pfurr, Janin Stenzel, Björn Wunsch Bildgestaltung Sebastian Mez Kostüm Margaretha Heller Ton, VFX Martin Backhaus Montage Katharina Fiedler Coloristin Christine Hiam Sounddesign Jochen Jezussek Titel Malin Schoenberg Producer Martin Backhaus, Jasper Mielke Produktion Filmakademie Baden-Württemberg Mit Unterstützung der Heidehof Stiftung und des ARRI Schwarzfilm Produktionsförderpreis
Grenzenlos Kultur zeigt den Film als Hommage an den im April 2016 mit nur 31 Jahren verstorbenen RambaZamba-Schauspieler Sven Normann. Zugleich bildet der Film den inoffiziellen Auftakt zum Symposium "Who Cares?".
Eintritt frei / Einlasskarten
(Dauer 99 Minuten)
Samstag, 24.09., 10.00-18.00 Uhr; Sonntag, 25.09., 10.00-15.00 Uhr
// Transdisziplinäres Symposium
Zum ersten Mal in dieser Form bei Grenzenlos Kultur treffen sich Theoretiker*innen, Aktivist*innen und Künstler*innen mit und ohne Behinderungen aus Wirtschaft, Post Humanism / Disability Studies, Kunst und Sexarbeit, um Fragen der Für-Sorge und die Möglichkeiten und Grenzen eines selbstbestimmten Lebens und Arbeitens mit Behinderung diskutieren.
For the first time Grenzenlos Kultur will host a trans-disciplinary symposium. Theoreticians, activists and artists with and without disabilities from the areas of commerce, post-humanism/disability studies, art and sex work will offer lectures, performances and controversial positions on the question of care.
Samstag, 24.09., 19.30 Uhr; Sonntag, 25.09., 19.30 Uhr / U17
// Performance
Was können wir nur zusammen, nicht allein tun? Was heißt es, für jemand anderen da zu sein? Und wie könnten zukünftige Formen von Gemeinschaft aussehen? "Together Forever" lautet einerseits das Versprechen ewiger Liebe. Andererseits klingt in diesem Titel an, wie sehr Menschen tatsächlich aufeinander angewiesen sind. In seiner Arbeit experimentiert der Tänzer und Choreograf Jeremy Wade zusammen mit vier Performern mit Situationen der Fürsorge und Formen der zärtlichen Komplizenschaft. Sie nehmen das längst abgedroschene, aber zugleich hoffnungsvolle Versprechen ewiger Liebe zum Ausgangspunkt, um nach den sozialen wie politischen Implikationen von Gemeinschaft, Liebe und Zuwendung zu fragen. Deshalb übernehmen sie an diesem Abend eine liebenswürdige Gastgeberschaft, führen das Publikum durch anrührende Situationen der Fürsorge, bereiten den gemeinsamen Tisch.
Können wir durch körperliche Begegnungen, die auf einem achtsamen Miteinander beruhen, die existierende Ordnung herausfordern? Und wollen wir – oder wollen wir nicht – in einer Welt leben, in der unsere grundlegenden Bedürfnisse als soziale und nicht einfach nur als individuelle und persönliche Angelegenheit in den Blick kommen? Der Abend bezieht sich auch auf Fragen, die während des Symposiums "Who Cares?" gestellt werden. www.jeremywade.de
Von und mit Jeremy Wade, Jared Gradinger, Igor Koruga, Liz Rosenfeld Presse/Produktion björn & björn Eine Produktion von Jeremy Wade in Koproduktion mit HAU Hebbel am Ufer Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds
EUR 14,50 / 7,25 ermäßigt
(Dauer 180 Minuten inkl. veganem Essen, in englischer Sprache)
Sonntag, 25.09., 12.15 Uhr / Kleines Haus
// Performance + öffentlicher Brunch
Menschen erfahren die Wirklichkeit nie direkt, sondern immer durch Symbole, Diskurse und gesellschaftlich konstruierte Erzählungen. Von diesem Grundgedanken ausgehend veranstaltet der Performer und Choreograf Saša Asentić zusammen mit dem Performer Dalibor Šandor einen außerordentlichen und einmaligen Sonntags-Brunch. In Live-Performances und Rollenspielen erleben die Teilnehmenden gesellschaftliche Ordnungen als Individuen, wechselnde Gruppen und Gemeinschaften.
Das Angebot beinhaltet einerseits eine besondere, eigens für das Festival gestaltete künstlerische und inklusive, interaktiv soziale Performance, andererseits auch einen kostengünstigen und sehr guten veganen Brunch für die ganze Familie.
Von und mit Saša Asentić, Dalibor Šandor Die Performance ist Abschluss des zweitägigen Symposiums "Who Cares?" im Rahmen von Grenzenlos Kultur vol. 18
EUR 10 (Performance und veganer Brunch)
Einlaß ab 12.00 Uhr. Anmeldung an 0172-6948714 oder per Email.
Sonntag, 25.09., 18.00 Uhr / Kleines Haus
// Tanz
Der Höllen-Cancan weist den Weg: nach unten. Dort treffen sich wilde Gestalten in wallenden Kleidern, bunten Perücken, dicken Brillen. Einer sagt: "Liebe ist für mich Leere. Liebe ist für mich Hass." Aber auch: "Sei nicht du selbst." Was auch sonst, auf einer Bühne, in einem solchen Kostüm? Debussy, Strauss und Ravel bereiten den teils durch Synthesizer verfremdeten Klangteppich dieser fremden Welt aus Licht und Nebel, in der sich Grenzen auflösen und neue Gemeinschaften bilden. Die Tänzer*innen wirken wie vermummte Superhelden in einem versunkenen Traumland zwischen Ballettposen und rhythmischer Sportgymnastik.
"Where is down?" fragt der Abend doppeldeutig. Also: Wo ist unten? Wer dabei ans Down-Syndrom denkt, liegt nicht verkehrt: Danza Mobile – bekannt nicht zuletzt durch den Film "Me too – Yo también" – ist seit Jahren im Bereich inklusiver Tanz aktiv und bildet, als eine der wenigen Schulen in Europa, geistig behinderte Bühnentänzer*innen aus. Für "Where is down?" hat die Gruppe zum ersten Mal mit der internationalen Compagnie Yugsamas Movement Collective zusammengearbeitet. www.danzamobile.com
Von und mit Helliot Baeza, Manuela Calleja, Anna Friedrich, Jaime García, Carla Morera, José Manuel Muñoz, Roni Sagi, Yali Rivlin Eine Produktion von Danza Mobile in Koproduktion mit Yugsamas Movement Collective
Einführung: 17.15 Uhr
EUR 14,50 / 7,25 ermäßigt
(Dauer ca. 60 Minuten)
Montag, 26.09., 18.30 Uhr; Dienstag, 27.09., 19.30 Uhr / U17
// Tanz
Unsere Welt befindet sich im gewaltigen Wandel: Das Wetter wird rauer, die Umweltverschmutzung fordert ihren Tribut. Zunehmend weicht die Grenze zwischen organischer und anorganischer Materie auf, zwischen menschlich und nicht-menschlich. Wie könnte in unserer Welt des Konsums und der rasanten Veränderungen das Überleben der Arten aussehen? Wie könnte die Zukunft für die menschliche Gattung aussehen? "Metamorphoses", also: Verwandlungen, ist der erste Teil einer Recherche über imaginäre Körper und Spezies.
Der Abend erfindet neue Körperformen, indem er organische Körper und anorganische Materialien miteinander verbindet. Wenn der Mensch heute ein Nachfolger des Homo Sapiens ist, wie sieht dann der Mensch der Zukunft aus? Mit seinen erfunden Körperformen wagt "Metamorphoses" einen Blick nach vorn: von der humanen zur posthumanen Ära. Panaibra Gabriel Canda gehört zu den bedeutendsten Choreografen Afrikas. 2015 präsentierte er seine vielbeachtete Arbeit "Borderlines" bei Grenzenlos Kultur. www.culturartemz.blogspot.de
Choreografie Panaibra Gabriel Canda Mit Jose Jalane, Leia Alberto Mabasso, Maria Domingos Tembe Bühne, Kostüme Sara Machado Technik Caldino José Alberto Produzentin Ana Lúcia Cruz Produktionsassistenz Leonardo Banze, Vasco Mirine Eine Produktion von CulturArte in Koproduktion mit exChange Moçambique-Sweden program, Dansens Hus Stockholm In Zusammenarbeit mit DOCH School of Dance and Circus / Stockholm University of the Arts und Skånes Dansteater Mit Unterstützung von Culture Foundation of the Swedish Postcode Lottery und dem Swedish Institute
Doppelvorstellung! Im Anschluss nach kurzer Pause: Panaibra Gabriel Canda / The Marrabenta Solos. Die Eintrittskarte gilt für beide Aufführungen.
EUR 14,50 / 7,25 ermäßigt
(Dauer ca. 30 Minuten / Gesamtdauer inkl. Pause ca. 120 Minuten)
Montag, 26.09., 19.30 Uhr; Dienstag, 27.09., 20.30 Uhr / U17
// Tanz
Mosambik hat in den letzten Jahrzehnten heftige soziale und politische Spannungen erlebt. Der Tänzer und Choreograf Panaibra Gabriel Canda erforscht, wie sich Geschichte in den Körper einschreibt: Seit der Unabhängigkeit von Portugal 1975 durchlebte das Land eine Vielzahl an sozialen und politischen Veränderungen. In den "Marrabenta Solos" wird der Körper zum Gradmesser dieser gesellschaftlichen Umbrüche, geprägt durch Nationalismus, Modernismus, Sozialismus und den Wunsch nach Freiheit. Der herausragende Marrabenta-Gitarrist Jorge Domingos begleitet das Stück live. Die Marrabenta-Musik entstand in den 1950er Jahren in Mosambik aus einer Mischung von europäischen und lokalen Einflüssen.
In der ersten Hälfte seines Stücks zeigt Canda, wie sich der "traditionelle" afrikanische Körper die neuen gesellschaftlichen Umwälzungen anzueignen versucht. In der zweiten Hälfte geht er den umgekehrten Weg – hier demonstriert er die Zurichtung durch die Kolonialherren mit Bewegungen zwischen Tango und Klassik. "Eine beeindruckende, harte und analytisch ungemein akkurate Tanzstudie über den prekären Körper". (Berliner Zeitung) www.culturartemz.blogspot.de
Choreografie, Tanz Panaibra Gabriel Canda Musik Jorge Domingos, inspiriert von Marrabenta-Musikern und Komponisten wie Fany Trio, Fany Fumo, Gatika, Albino Mandlaze, Xidiminguana, Feliciano "Pachu" Gomes Texte Panaibra Gabriel Canda Lichtdesign Myers Godwin Lichttechnik Aude Dierkens Kostüme Mama Africa, Lucia Pinto Administrative Mitarbeit Jeremias Canda Requisiten Panaibra Gabriel Canda, Gonçalo Mabunda Eine Produktion von CulturArte in Koproduktion mit Sylt Quelle Cultural Award for Southern Africa 2009 und dem Goethe Institut Johannesburg Mit Unterstützung durch Kunstenfestivaldesarts, Bates Festival, Panorama Festival, VSArtsNM Dank an Jesse Manno, Dan Minzer, Leah Wilks, Cynthia Oliver, Elsa Mulungo, Timoteo Canda
Doppelvorstellung! Nach kurzer Pause im Anschluss an: Panaibra Gabriel Canda / Metamorphoses. Die Eintrittskarte gilt für beide Aufführungen.
EUR 14,50 / 7,25 ermäßigt
(Dauer ca. 60 Minuten, in portugiesischer Sprache mit deutschen Übertiteln / Gesamtdauer inkl. Pause ca. 120 Minuten)
Mittwoch, 28.09., 19.30 Uhr / Kleines Haus
// Dadaistische Revue
Die Diven vom Berliner Theater RambaZamba sind längst eine Größe im inklusiven Theater. Sie haben schon etliche Revuen und Inszenierungen geprägt – auch bei Grenzenlos Kultur. Lustvoll erotisch in Papier gehüllt, singen sie und tanzen, stottern und hinken, schreien und hecheln, verwirren und verführen. Immer geht es um das ganz Große. Dieser Abend aber übertrifft alles Gewesene. Mit Wucht und Lust werfen sich die Diven auf Dada, jonglieren mit Silben und Schuhen und kriechen jedem Buchstaben hinterher. Auch musikalisch bleibt nichts ganz. Man scheut vor nichts! Und der Sinn? Zerbröselt und zerfällt wie einst im Zürcher Cabaret Voltaire.
Mit ihrer Uraufführung der "Da Da Diven" schafft das Berliner Theater RambaZamba eine Hommage an den weltumstürzenden Geist der ersten Dadaisten. Was irritiert heute noch, wie es die Rezitationen und Vorträge im Cabaret Voltaire vermochten? 100 Jahre später versuchen die "Da Da Diven", auf diese Frage eine Antwort zu geben. www.theater-rambazamba.org
Regie Gisela Höhne Mit Debrecina Arega, Lioba Breitsprecher, Gabriele Helmdach, Juliana Götze, Moritz Höhne, Hans-Harald Janke, Franziska Kleinert, Jennifer Lau, Joachim Neumann, Hieu Pham, Zora Schemm, Aaron Smith, Sebastian Urbanski Musik Stefan Dohanetz, Christof Hanusch, Bianca Tänzer Eine Produktion von Theater RambaZamba in Zusammenarbeit mit dem Theaterfestival Grenzenlos Kultur
Einführung: 18.45 Uhr
EUR 14,50 / 7,25 ermäßigt
(Dauer ca. 60 Minuten)
Mittwoch, 28.09., 21.00 Uhr / U17
// Theater, Performance
Seit Jahren trägt die Performerin Ruth Geiersberger ein Buch mit sich herum und zitiert bei Performances daraus: Ernst Herbecks gesammelte Texte "Im Herbst da reiht der Feenwind". Jetzt widmet sie ihm einen Abend. Herbeck (1920-91) hat die Hälfte seines Lebens in der Niederösterreichischen Landesnervenklinik Gugging verbracht. Auf Anregung seines Arztes Leo Navratil begann er Gedichte zu schreiben. Herbecks poetisches Talent ist heute allgemein anerkannt. Er wurde schon zu Lebzeiten zum bewunderten Dichter und Impulsgeber für andere Schriftsteller*innen von Ernst Jandl bis Elfriede Jelinek.
Gemeinsam mit Torsten Holzapfel, Tim Petersen und Klaus Janek am Kontrabass liest und singt Ruth Geiersberger Herbeck-Gedichte und Volkslieder. So entsteht eine Collage, ein musikalisch-poetisches Gewebe aus Wort, Verrichtungen, Spiel, Interaktion und Humor. Ein Abend am Sprachrand, der sanft den Riss in den Kulissen der Welt sichtbar macht. www.thikwa.de
Regie, Idee, Konzept, Leseverrichtungen Ruth Geiersberger Mit Ruth Geiersberger, Torsten Holzapfel, Klaus Janek, Tim Petersen Kostüme Heike Braitmayer Bühne, Ausstattung Theater Thikwa Licht Manfred Arlt Produktion Theater Thikwa
EUR 14,50 / 7,25 ermäßigt
(Dauer ca. 60 Minuten)
Donnerstag, 29.09., 18.30 Uhr; Freitag, 30.09., 18.30 Uhr / Tritonplatz
// Theatraler Walkact
Da? Oder da? Wohin man auch blickt – Meine Damen und Herren verteilen sich auffällig unauffällig auf dem Tritonplatz vor dem Kleinen Haus des Staatstheaters. Ihre Dada-Prozession steckt voller Querverbindungen zu fremden Welten, Fluchtpunkten und außerirdischen Zuständen. Mit ganz alltäglichen Gegenständen und Objekten verwandeln sie sich immer wieder in neue Figuren. Pappbecher verschmelzen in einer freundschaftlichen Begegnung mit einem Stromkasten. Pappkartons verwandeln sich in Vögel, die Becher werden zum Telefon. Den Soundtrack liefern die Geräusche der Stadt.
Meine Damen und Herren sind Hamburgs wichtigste inklusive Theatergruppe. Bei Grenzenlos Kultur gastierten sie zuletzt 2014 mit "schwarzweiss". Ihr Walkact, mit dem sie den alltäglichen Stadtraum in immer neue Außergewöhnlichkeiten verwandeln, ist eine Hommage an Dada, die Meine Damen und Herren eigens für Grenzenlos Kultur gestaltet haben. www.meinedamenundherren.net
Von und mit Tim Borstelmann, Katharina Bromka, Josefine Großkinsky, Christoph Grothaus, Friederike Jaglitz, Marc-André Klotz, Thomas Möller, Tom Reinecke, Nicola Reinmöller, Carsten Schnathorst, Paula Stolze, Martina Vermaaten, Matthias Zalachowski Eine Produktion von Meine Damen und Herren in Zusammenarbeit mit dem Theaterfestival Grenzenlos Kultur
Eintritt frei
(Dauer ca. 30 Minuten)
Donnerstag, 29.09., 19.30 Uhr / Kleines Haus
// Musiktheater
Was, wenn die Geister von Franz Liszt, Ludwig van Beethoven und anderen Komponistengenies bei einem anklopfen mit dem Auftrag, sich ihre ungeschriebenen Werke diktieren zu lassen? Da kann man schlecht Nein sagen. So geschehen der Engländerin Rosemary Brown (1916–2001), die nach Liszts erstem Besuch 1964 zu einer begehrten Notenschreiberin für zahlreiche tote Tonsetzer wurde – obwohl sie selbst nur über eine rudimentäre musikalische Bildung verfügte. Was war das: Einbildung? Humbug? Wahnsinn? Oder doch Methode?
Der Schweizer Musiker und Regisseur Thom Luz nimmt in seinem Musiktheaterabend "When I die" die reale Geschichte eines spiritistischen Mediums zum Anlass, eine zärtliche Hommage an die Vergänglich- und Vergeblichkeit zu schaffen. Er erzählt vom Tod, unserer Angst davor und den Möglichkeiten, die "Realität" durch Kunst wahrzunehmen. Über allem aber singt und klingt eine Himmels-Musik, diesseitig und doch überirdisch schön. www.schaefersphilippen.de
Regie, Raum Thom Luz Mit Jack McNeill, Daniele Pintaudi, Suly Röthlisberger, Samuel Streiff, Mathias Weibel Musikalische Leitung Mathias Weibel Kostüme, Licht Tina Bleuler Tontechnik Martin Hofstetter Ausstattungsassistenz Corinne Dettwiler Kostümassistenz Linda Dürst Dramaturgie Marcus Dross Produktionsleitung Gabi Bernetta Eine Produktion von Bernetta Theaterproduktionen und Thom Luz in Koproduktion mit Gessnerallee Zürich, SpielArt Festival München, Kaserne Basel, Südpol Luzern, Theater Chur
Einführung: 18.45 Uhr
EUR 35 / 30 / 27 / 21,50 / 13,50
EUR 17,50 / 15 / 13,50 / 10,75 / 6,75 ermäßigt
(Dauer ca. 90 Minuten)
Donnerstag, 29.09., 21.15 Uhr / U17
// Theater, Performance
Warum wird das Andersartige nicht als Bereicherung empfunden, sondern lässt soziale Widerstände entstehen? Martin Clausen und Kollegen setzen sich in "Come Together" auf ihre unnachahmliche Art und Weise mit Sprach- und Verhaltensmustern auseinander. In oftmals absurden, dem Alltag nachempfundenen Konversationen spielen sie mit den Reaktionen, die entstehen, wenn Menschen sich begegnen.
Schon in der Vorgängerarbeit "Gespräch haben / Ohne Worte" ließen die Performer*innen Martin Clausen, Rahel Savoldelli und Peter Trabner sowie die Musiker Mario Schulte, Doc Schoko und Harald Wissler Lebenswelten aufeinanderprallen – ein Festivalliebling bei Grenzenlos Kultur 2014. Auch jetzt wieder bilden die aberwitzigen Alltagsdialoge einen fruchtbaren Nährboden, aus dem moderne Zivilisationsanalysen nur so sprießen und an denen sich Musik und Choreografie produktiv reiben. Bei allem klugen Witz ist "Come Together" zudem ein ungemein zärtlicher Abend über den Versuch, gemeinsam zu sein. Auch wenn das immer wieder scheitert. www.mclausenundkollegen.com
Regie Martin Clausen Performance Martin Clausen, Rahel Savoldelli, Peter Trabner Musik Mario Schulte, Doc Schoko, Harald Wissler Licht Benjamin Schälike Kostüme Lisa Kentner, Malena Modéer Raum Ivan Bazak – Karpatentheater Mitarbeit Javier Aléman, Philip Ellermann, Werner Waas, Mirko Winkel, Tereza-Tetiana Yakovyna Presse/Produktion björn & björn Eine Produktion von Martin Clausen und Kollegen in Koproduktion mit HAU Hebbel am Ufer Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds
EUR 14,50 / 7,25 ermäßigt
(Dauer ca. 75 Minuten)
Freitag, 30.09., 19.30 Uhr; Samstag, 1.10., 19.30 Uhr / U17
// Figurentheater
Es ist nicht leicht, anders zu sein. Fred ist einen halben Meter groß, aus Stoff, nackt. Kurz: eine Puppe. Eigentlich will er nur ein gewöhnlicher Typ sein, Teil der echten Welt, einen Job haben und eine Freundin. Aber so einfach ist das nicht. Er findet sich mitten in einer Show wieder, die sein Leben ist. Und das steckt voller Probleme. Warum zum Beispiel kann er für den Job, den er im Theater abliefert, nicht bezahlt werden? Weil ihm dann der Verlust seiner Puppenlebenserlaubnis droht. Parallelen zum Teilhabegesetz sind natürlich rein zufällig...
"Meet Fred" ist eine Kooperation zweier britischer Exportschlager, der inklusiven Theatergruppe Hijinx aus Cardiff und Blind Summit aus London, eines der bekanntesten Figurentheater des Landes. Gemeinsam legen sie einer Puppe auf urkomische und höchst spielerische Weise Fragen in den Mund, die wir uns früher oder später alle mal stellen: Wer bin ich? Wer würde ich gerne sein? Ist das wirklich mein Leben oder bin ich gerade im falschen Film? Wer hier nicht lacht, der hat kein Zwerchfell – und wer sich nicht berühren lässt, kein Herz. www.hijinx.org.uk
Regie Ben Pettitt-Wade & Ensemble Mit Lindsay Foster, Jon Kidd, Dan McGowan, Richard Newnham, Ben Pettitt-Wade, Morgan Thomas, Martin Vick Puppendramaturgie Tom Espina, Giulia Innocenti (Blind Summit) Puppenbau Blind Summit Technik Tom Aires Lichtdesign, Produktionsleitung Ceri James
EUR 14,50 / 7,25 ermäßigt
(Dauer ca. 80 Minuten, in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln)
Samstag, 1.10., 21.00 Uhr / Kleines Haus
// Dada-Puppen-Requiem
Was ist Dada? Dada ist die Nichtkunst, die Antikunst, die Antipuppe, der Schlag ins Gesicht der hehren Kulturstätten. Und: Dada ist komisch. "Letzte Lockerung" – so heißt ein dadaistisches Manifest, in dem Walter Serner 1918 gegen alle Sinnerhaltungs- und Sinnstiftungsversuche protestierte. Jetzt versammeln sich Das Helmi und Gäste unter diesem Titel zum großen Dada-Requiem. Mit dabei sind bekannte Charaktere aus dem Helmi-Repertoire: die Insassen von Schweizer Sanatorien, Typen wie Sylvester Stallone, John Jacob Rambo, Siddhartha, Hofrat Behrends, Wim Wenders, Vincent van Gogh, Jonathan Meese und die Eselfamilie Grau.
Es geht um Männlichkeit und Menschlichkeit, um die Geburt, die Liebe, den Sex, ums Internet und um Gefühle. Um den Krieg, das Blut und das Geld. Es wird gekocht, gezeichnet, geboxt, gebaut und gemalt wie in einem großen Ritual. "Denn wir sagen, was Dada ist! Es kann aber auch sein, dass wir am Abend der Aufführung wieder eine neue Meinung haben." Die Berliner Anarcho-Puppentruppe Das Helmi ist regelmäßiger Gast bei Grenzenlos Kultur. 2015 sorgten sie mit "Große Vögel, kleine Vögel" für einen Festivalhöhepunkt – und überraschen jetzt sicherlich zum Abschluss 2016 mit einem weiteren.
www.das-helmi.de
Von und mit Felix Loycke, Florian Loycke, Brian Morrow, Emir Tebatebai und Gästen Eine Produktion von Das Helmi in Zusammenarbeit mit dem Theaterfestival Grenzenlos Kultur
Einführung: 20.15 Uhr
EUR 14,50 / 7,25 ermäßigt
(Dauer ca. 60 Minuten)