Mittwoch, 09.09., und Donnerstag, 10.09., 19.30 Uhr / Kleines Haus
Theater / Performance
„Ich werde dieses Theaterstück spielen. Es wird davon handeln, wie aus dem Abschluss der Reifeprüfung der Beginn meines Lebensweges wurde. Davon, wie sehr ich meine Schwester liebe. Ich werde in diesem Stück schwimmen. Ich werde die Welt bespielen und zeigen, wie sehr ich ein ganzer Mensch bin.“
Maria-Cristina Hallwachs sprang vor 20 Jahren in den Pool einer Ferienanlage – kopfüber, auf der Nichtschwimmerseite. Seitdem ist sie vom Hals abwärts bewegungsunfähig. In „Qualitätskontrolle“ checkt sie gemeinsam mit dem legendären, mehrfach zum Berliner Theatertreffen eingeladenen Performance-Kollektiv Rimini Protokoll ihr Leben: Ist es all die Kosten wert, den Verzicht auf Selbständigkeit, auf eigene Kinder? Ein Abend voller moralischer und emotionaler Fallstricke – und doch so wunderbar wie das Leben selbst. www.rimini-protokoll.de
Mit Maria-Cristina Hallwachs, Timea Mihályi / Admir Dzinić Musik, Livemusik Barbara Morgenstern Bühne, Licht, Videomapping Marc Jungreithmeier Bühne Marco Canevacci (Plastique Fantastique) Bühnenbildassistenz Ewa Sobczak Video, Videomapping Grit Schuster Dramaturgie, Recherche Sebastian Brünger Dramaturgiehospitanz Lena Fritschle Produktionsleitung Heidrun Schlegel Produktionsassistenz Caroline Lippert Regieassistenz, Recherche Markus Klemenz Regiehospitanz Birte Niederhaus Konzept, Text, Regie Helgard Haug & Daniel Wetzel Eine Produktion von Rimini Apparat in Koproduktion mit dem Schauspiel Stuttgart Gefördert durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Senatskanzlei, Kulturelle Angelegenheiten
Im Anschluss an die Vorstellung am 09.09. Empfang zur Festivaleröffnung im Foyer. Einführung am 09.+10.09. um 18.45 Uhr
EUR 35 / 30 / 27 / 21,50 / 13,50
EUR 17,50 / 15 / 13,50 / 10,75 / 6,75 ermäßigt
(Dauer ca. 90 Minuten)
Kombiticket am 10.09. mit „Borderlines“: Preisauskunft Theaterkasse
Donnerstag, 10.09., 21.30 Uhr, und Freitag, 11.09., 19.30 Uhr / U17
Tanztheater
„Borderlines“ nennt Panaibra Canda den dritten Teil seiner Trilogie „(In)Dependência“ – Grenzlinien. Der wichtigste zeitgenössische Choreograf Mosambiks zeigt seine Tänzer/innen in dieser Arbeit als Territorien, die mit ihren Körpern die zerrissene Geschichte ihres Landes, ihres Kontinents erzählen. Eindrücklich erzählt der Abend von Freiheit und Abhängigkeit in Gesellschaften – mit Tänzer/innen aus Panaibra Candas Trainingsprogramm für Menschen mit und ohne körperliche Behinderungen. culturartemz.blogspot.de
Mit Amelia Socovinho, Antonio Bila, Domingos Bie, Maria Tembe, Sonia Mulapha Mitarbeit Joao Mocavel Texte Panaibra Gabriel Canda, inspiriert von Sam Cooke und verschiedenen Reden Musik Master Chemane, S. string Jazz quartet, Alva Noto & Ruichi Sakamoto Technik Caldino José Alberto Künstlerische Leitung, Choreografie Panaibra Gabriel Canda Das Projekt wurde unterstützt von allen mitwirkenden Künstler/innen, „Borderlines“ zudem von CulturArte Produktion CulturArte Die Aufführungen in Mainz werden unterstützt durch das Goethe-Institut
Am 11.09. im Anschluss auf U17 Dokumentarfilm „De Corpo e Alma“ von Matthieu Bron über das Leben von körperbehinderten Menschen in Mosambik.
EUR 14,50 / 7,25 erm. (Dauer ca. 60 Minuten, wenig Text in englischer Sprache; Dokumentarfilm, Dauer ca. 60 Minuten, Portugiesisch mit dt. Untertiteln, Eintritt frei – Einlasskarte erforderlich)
Kombiticket am 10.09. mit „Qualitätskontrolle“: Preisauskunft Theaterkasse
für Kinder ab 3 Jahren / zusammen mit dem Theaterfest
Samstag, 12.09., 11.00-18.00 Uhr / im ganzen Haus und Tritonplatz
Zusehen, mitmachen, abtanzen! Bei „Kraut & Rüben“ – in diesem Jahr erstmals zusammen veranstaltet mit dem Theaterfest des Staatstheaters – ist für jeden was dabei. Leseecke, Dunkelcafé, Mitmach-Aktionen, Body Beats, Workshops, Puppenausstellung, Lesungen, Tanz, Kindertheater – und zum Schluss Pelemele! Mit erfrischend unpädagogischen Texten über rockende Frühstücksflocken, tanzende Elefanten und motorradfahrende Kühe macht die Kölner Band tanzbare Rockmusik für Kinder – die garantiert auch den Eltern gefällt!
Das Programm: 11.00-17.00 Uhr nonstop Leseecke, Malaktion, Dunkelcafé, Puppenausstellung, Kinderschminken, Infostände, Mitmach-Aktionen: Blindheit verstehen, Vielfalt! Workshops (Dauer je 30 Minuten): 11.00 + 12.30 Body Beats 13.30, 14.00, 14.30 + 15.00 Vielfalt entdecken 16.00 Tanzworkshop tanzbar_bremen Aufführungen: 11.30 + 14.45 tanzbar_bremen: Gemeinsam.GemeinSein 12.00 + 14.00 Theater Marburg: Der kleine Angsthase (für Kinder ab 3 Jahren) 13.00 + 14.15 Staatstheater: Szenische Kinderbuchlesungen 15.30 + 16.15 Staatstheater: Der dickste Pinguin vom Pol (für Kinder ab 4 Jahren) 17.00 Pelemele (Rockmusik für Kinder)
Mitwirkende Blinden- und Sehbehindertenverein Rheinhessen (Dunkelcafé), Bürgerstiftung Rheinhessen (Leseecke), Christoffel Blindenmission (Blindheit verstehen), Elternkreis Down-Syndrom Mainz, KinderKünsteZentrum Berlin (Vielfalt!), Landes-Dolmetscherzentrale für Gebärdensprache, Nieder-Ramstädter Diakonie, Pelemele, QueerNet Rheinland-Pfalz (Leseecke), Jan Schowalter (Body Beats), Staatstheater Mainz, tanzbar_bremen, Theater Marburg, Stand 15. Juni Projektleitung Silke Schmidt Im Rahmen des 23. Mainzer Kinder Theater Festivals
Eintritt frei (Aufführungen und Lesungen mit Gebärdensprachübersetzung)
Samstag, 12.09., 19.30 Uhr / U17
Theater
Ein Affe steht vor einer Gruppe von Wissenschaftlern und spricht von seiner Menschwerdung. Er berichtet von der Gefangennahme an der afrikanischen Küste, den Auftritten im Varieté und seiner Anpassung zum fast vollkommenen Menschen. Gesprochen wird Franz Kafkas Text von den beiden Schauspielern Samuel Koch und Robert Lang. Gemeinsam entwickeln sie eine behutsame, minimalistische und höchst faszinierende Choreografie des Bewegens und Sprechens. Eine radikale und teilweise selbstironische Reflexion über das persönliche Auftreten und die Wahrnehmung der Anderen – und über die dünne Schicht dessen, was wir Zivilisation nennen.
„Ein Bericht für eine Akademie“ ist die erste gemeinsame Arbeit der Nachwuchsschauspieler Samuel Koch und Robert Lang. Das Projekt ist ein work in progress, das sie zum Ende ihres Studiums an der Schauspielakademie Hannover begonnen haben und am Theater Darmstadt weiterentwickeln. www.staatstheater-darmstadt.de
Performance, Konzept, Regie Samuel Koch und Robert Lang Choreografie Stephan Hintze Kostüm Miriam Schliehe Dramaturgie Jonas Zipf Produktion Koch / Lang in Koproduktion mit dem Staatstheater Darmstadt
Die Aufführung findet zudem statt am 13.09., 11.00 Uhr, im Rahmen der Fachtagung „Alles in Bewegung“.
EUR 14,50 / 7,25 erm. (Dauer ca. 30 Minuten)
Doppelvorstellung, die Eintrittskarte gilt auch für „Kafka-Witwen im Gespräch“
Samstag, 12.09., 20.15 Uhr / U17
Kamingespräch zu einer lebenslangen Obsession
Wie bzw. wer war Kafka wirklich? Ein Kamingespräch der besonderen Art, ohne Kamin und vor Publikum, mit zwei der größten Kafka-Experten aller Zeiten. Mit Stegreifdialogen und Textbeispielen zu Risiken und Nebenwirkungen ihrer Kafka-Obsession, über kafkaeske Kafka-Kongresse, das Gesellschaftsleben Prager Junggesellen um 1912, Affen in der Akademie, Slapstick als literarisches Verfahren, Besuche beim Landarzt, in FKK-Camps und Naturheilsanatorien, die Erotik von Dienstmädchen, die runde Sicherheitshobelwelle, Nüsse, Fleischberge und Hungerkünstler.
Hans-Gerd Koch ist Redaktor der kritischen Kafka-Ausgabe, Autor von „Kafka in Berlin“ und als wohlinformierter Herausgeber von „Als Kafka mir entgegenkam“ fast schon selber Augenzeuge. Sein Fachkollege Roland Reuß hat ebenfalls eine Kafka-Ausgabe (mit)herausgegeben - die historisch-kritische nämlich, die neben literarischen Werken Kafkas auch andere Schriftzeugnisse enthält. Er ist derzeit Professor an der Universität Heidelberg und leitet dort den Masterstudiengang "Editionswissenschaft und Textkritik".
Mit Roland Reuß und Hans-Gerd Koch
EUR 14,50 / 7,25 erm. (Dauer ca. 75 Minuten)
Doppelvorstellung, die Eintrittskarte gilt auch für „Ein Bericht für eine Akademie“
Sonntag, 13.09., 9.30-18.00 Uhr / Anmeldung Foyer Kleines Haus
Nach dem großen Erfolg der ersten inklusiven Fachtagung "Es geht ums Ganze – Theaterarbeit all inclusive" im vergangenen Jahr folgt nun die Vertiefung eines Aspektes von Theaterarbeit: der Umgang mit Bewegung.
Sonntag, 13.09, 19.30 Uhr / Kleines Haus
Tanz / Performance
„Disabled Theater“ ist das erfolgreichste Theaterprojekt mit sogenannt behinderten Künstler/innen überhaupt. Nach Gastspielen auf den wichtigsten Festivals wie dem Festival d’Avignon, der Kasseler dOKUMENTA, der Ruhrtriennale und dem Zürcher Theaterspektakel wurde es als eine der zehn bemerkenswertesten Inszenierungen zum Berliner Theatertreffen eingeladen und tourt seitdem weltweit. Der Choreograf Jérôme Bel erzählt darin von seiner ersten Begegnung mit den geistig behinderten Schauspieler/innen des Zürcher Theater HORA. Dabei kommen uns die HORA-Schauspieler/innen auf eine berührende und mitunter verstörende Weise nah. www.hora.ch www.jeromebel.fr
Von und mit Remo Beuggert, Noha Badir, Gianni Blumer, Damian Bright, Matthias Brücker, Nikolai Gralak, Matthias Grandjean, Julia Häusermann, Sara Hess, Tiziana Pagliaro, Fabienne Villiger, Remo Zarantonello Assistenz, Übersetzung Simone Truong, Chris Weinheimer Produktionsleitung Ketty Ghnassia Dramaturgie Marcel Bugiel Konzept Jérôme Bel Produktion Theater HORA – Stiftung Züriwerk Koproduktion R.B. Jérôme Bel, Festival AUAWIRLEBEN (Bern), Kunstenfestivaldesarts (Brüssel), dOCUMENTA (13), Festival d'Avignon, Ruhrtriennale, Festival d'Automne à Paris, Les Spectacles vivants – Centre Pompidou (Paris), La Bâtie – Festival de Genève, Hebbel am Ufer (Berlin) Gefördert durch Stadt Zürich Kultur, Kanton Zürich Fachstelle Kultur, Pro Helvetia
EUR 35 / 30 / 27 / 21,50 / 13,50
EUR 17,50 / 15 / 13,50 / 10,75 / 6,75 ermäßigt
(Dauer ca. 90 Minuten, Einführung um 18.45 Uhr)
Dienstag, 15.09., 19.30 Uhr / U17
Theater / Performance
Wir leben in einer Gesellschaft, die die modernen Kosten-Nutzen-Parameter vollkommen verinnerlicht hat. Ihr ultimatives Ziel: Allgemeinverträglichkeit. Die Herrschaft der Clicks und Likes in allen Lebenslagen – im Privaten, im Job und in der Kunst – als quasi-natürliche Selektion im Neuzeit-Rush. In „Human Resources“ geht die Ausschussware dieses optimierten Humankapitals in die Offensive. Die Randständigen und Behinderten von kraut_produktion und Theater HORA haben sich zu einer Art unorthodoxem Saubannerzug zusammengetan, um das nicht-ökonomische Outsidertum zu zelebrieren. Um eine sinnliche Antithese zur auf Nützlichkeit abgerichteten Gegenwart aufzustellen und dem Sein einen zwar vielleicht schlecht vermarktbaren, dafür aber umso unverzichtbareren immateriellen Mehrwert abzutrotzen. Ein Gemeinschaftsdelirium von kraut_produktion und Theater HORA. „Jenseitig menschlich und garantiert live.“ www.krautproduktion.ch www.hora.ch
Mit Gianni Blumer, Nikolai Gralak, Matthias Grandjean, Thomas U. Hostettler, Nils Torpus, Sandra Utzinger, Fabienne Villiger Bühne Silvia Buonvicini, Severin Hofmann Kostüme Nic Tillein Video Roland Schmidt Licht Marek Lamprecht Tourneetechnik Holger Bruder Produktionsleitung Lukas Piccolin, Katharina Balzer Regie Michel Schröder Produktion kraut_produktion, Theater HORA-Stiftung Züriwerk Koproduktion Fabriktheater Rote Fabrik, AUAWIRLEBEN Bern Gefördert durch Stadt Zürich Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, MBF Foundation, G+B Schwyzer Stiftung
EUR 14,50 / 7,25 erm. (Dauer ca. 100 Minuten)
Kombiticket mit „Große Vögel, kleine Vögel“ EUR 25 / 10,50 erm.
Dienstag, 15.09., 21.30 Uhr / Orchestersaal
Schaumstoffpuppentheater
Der große Vogel frisst den kleineren Vogel, der kleinere Vogel den kleinsten. Das ist das Gesetz der Natur. Darwinismus. Das Recht des Stärkeren. Die Menschen waren auch so. Und dann kamen Religion und Politik. Franz von Assisi. Jesus. Das kommunistische Manifest. Gandhi. Houellebecq. Sie alle und viele mehr haben daran gearbeitet, dass die großen Vögel und die kleinen Vögel miteinander etwas Cooles aufbauen.
Wie weit sind wir gekommen? Und wissen wir noch, was wir mal vorhatten und woher wir kommen? Diese Fragen stellt Pier Paolo (Franz Rogowski) den Menschen auf der Straße und sich selbst und diese Fragen stellt Berlins schrägste Puppentruppe Das Helmi dem Theater.
In seiner verschrobenen Filmfabel um Vater und Sohn, die auf einen sprechenden Raben treffen, seine Botschaften aber nicht begreifen wollen, hatte Pier Paolo Pasolini ebenso witzig wie tiefsinnig Ideologien aufeinanderprallen lassen. Das Helmi dreht die Geschichte weiter, wo gleich etliche weise Raben auf die zwei Menschen treffen. „Biggest Helmi Team ever! In a Weird Horrible Spectacle!“ www.das-helmi.de
Von und mit Cora Frost, Solene Garnier, Julia Gräfner, Felix Loycke, Florian Loycke, Brian Morrow, Franz Rogowski, Dasniya Sommer, Emir Tebatebai – Burkart Ellinghaus, Jenny Dechene, Ceca Stanic, Ehrliche Arbeit – Freies Kulturbüro Eine Produktion von Das Helmi in Kooperation mit dem Ballhaus Ost und dem Schlachthaus Bern Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds
EUR 14,50 / 7,25 erm. (Dauer ca. 80 Minuten)
Kombiticket mit „Human Resources“ EUR 25 / 10,50 erm.
Mittwoch, 16.09., 19.30 Uhr / U17
Theater / Performance
Diese Götter sind so irdisch wie auf dem griechischen Olymp: Muttergott trägt Gesundheitsschuhe, der Gott der Schönheit wedelt müde mit den Federn, der Gott des Todes liebt den Menschen. Mit Witz und voller Wärme schaffen das junge Genter Theaterkollektiv Tibaldus en andere hoeren zusammen mit Theater Stap, einer der ältesten und wichtigsten inklusiven Theaterwerkstätten Europas, in „4:3“ eine Ode an das Unvorhergesehene und an den Menschen in seiner Fehlerhaftigkeit. Dabei entstehen geheimnisvoll ausgeleuchtete Bilder, die an die großen Maler des Barock erinnern. Ein Abend, an dem die Zeit stillzustehen scheint – und der Riss in den Kulissen der Welt auf beeindruckende Weise sichtbar wird. www.tibaldus.be www.theaterstap.be
Von und mit Guy Dirken, An Dockx, Seppe Fourneau (+2014), Jan Goris, Timeau De Keyser, Jason Van Laere, Luc Loots, Hans Mortelmans, Rik Van Raak, Nancy Schellekens, Marc Wagemans, Simon De Winne Musik, Sound Ifa Y Xango Bühne Tibaldus en andere hoeren, Johan Daenen, Simon Van Den Abeele Fotografie, Bild Pieter Dumoulin Technik Erick Clauwens Komposition Niels van Heertum, Ruben Desiere, Seppe Gebruers
EUR 14,50 / 7,25 erm. (Dauer ca. 70 Minuten, wenig Text in flämischer Sprache mit deutschen Übertiteln)
Kombiticket mit „Heroes“ EUR 25 / 10,50 erm.
Mittwoch, 16.09., 21.30 Uhr / Glashaus
Elektrokonzertperformance
Trip Hop und Tom Waits, Barjazz, Hardcore und so manches mehr. The Choolers, ein länderübergreifendes Projekt mit Hauptquartier in den belgischen Ardennen, sind das schrägste und schärfste, was die „inklusive“ Musikszene momentan zu bieten hat. Ein einzigartiger, einzigartig schräger Live-Act, in dem musikalisch zusammen geschmissen wird, was normalerweise auseinander gehalten wird – in der Hoffnung, dass es raucht, zischt und knallt. Exklusiv bei Grenzenlos Kultur zeigen die Choolers in einer furiosen Preview Ausschnitte aus ihrer kommenden Koproduktion mit La «S» Grand Ateliers: Eine von Künstler/innen verschiedener Sparten konzipierte Superhelden-3D-Comic-Oper in Animationsfilmschnipseln, Performance-Elementen und gewohnt ungewöhnlicher Musik, in dem die Welt Kopf steht, die Unterschiede zwischen Helden und Antihelden zusehends verschwimmen und am Ende alle gemeinsam abheben. www.thechoolers.org
The Choolers Jean-Camille Charles, Antoine Boulangé, Jonas Lampert, Clément Paimparay, Kostia Botkine, Grégory Nicolay, Sébastien Rion, Pascal Leyder, Philippe Marien Animationsfilme von und mit Pascal Cornélis, Marcel Schmitz, Pascal Leyder, Adolpho Avril Ton Sylvain Quatreville Licht Axel Viale Projektionen Axel Debeul Künstlerische Leitung Visuals Fabian Dores Pais Produktion La „S“ Grand Atelier, Belgien
EUR 14,50 / 7,25 erm. (Dauer ca. 60 Minuten)
Kombiticket mit „4:3“ EUR 25 / 10,50 erm.
Donnerstag, 17.09., 17.30 Uhr / Glashaus
Lesung, Musik: Anton Berman, Moderation: Alexander Wasner
„Ich bin ein sogenannter Behinderter. Ich möchte mit meinem Buch allen Lesern zeigen, dass man mit uns genauso umgehen kann, wie mit allen anderen Menschen auch.“ Sebastian Urbanski, Schauspieler im Ensemble des Berliner Theaters RambaZamba, schreibt über sein Leben, seine Kindheit in der DDR, seine Jugend im Westen und seine schauspielerische Karriere. Der 36-Jährige hat eine eigene Sicht auf die Welt und seine Mitmenschen: einfühlsam, unterhaltsam und anregend zugleich.
Sebastian Urbanski ist Schauspieler und Synchronsprecher, unter anderem in „Me too – Wer will schon normal sein?“. Als Hauptdarsteller in der ARD-Produktion „So wie du bist“ begeisterte er Millionen Zuschauer. Mit „Am liebsten bin ich Hamlet“ hat er das erste Buch aus der Perspektive eines Menschen mit Down-Syndrom geschrieben. www.fischerverlage.de
Mit Sebastian Urbanski Musik Anton Berman Moderation Alexander Wasner
Einheitspreis EUR 5,- (Dauer ca. 90 Minuten)
Kombiticket mit „Subway to Heaven“ und „Das große Glück“
EUR 25 / 10,50 erm.
Donnerstag, 17.09., 19.30 Uhr / U17
Theater / Performance
Eine Kindheit in der Besenkammer ... Da empfinde ich jetzt aber kein Mitleid! Sagt Martin Holzapfel zu Torsten Clausen. Oder so. Ist die größte Utopie eine mit U-Bahnen verbundene Welt? In der womöglich nur Berliner Lieder erklingen. Denn die stammen aus einer Zeit, als noch nicht das Böse Deutschland regierte. Und das Böse ist, was an Geschichte interessiert. Oder reden wir mit rollenden Augen über den Beruf des Schauspielers? Diese Performance rückt dem Thikwa-Urgestein Torsten Holzapfel auf den Pelz. Und seinem Leben. Oder er seinem Partner Martin Clausen. Eine Geschichte der Überwältigung und ein Spiel der Identitäten. www.thikwa.de
„Ein kluger und berührender Abend“, schrieb die Berliner Zeitung nach der Premiere. „Weil das Kunststück vollbracht wird, an dem Menschen im alltäglichen Leben scheitern. Nämlich Verschiedenes gleichzeitig gelten zu lassen.“
Von, mit und über Torsten Holzapfel und Martin Clausen Bühne Torsten Holzapfel, Isolde Wittke Kostüme Heike Braitmayer Licht Ralf Arndt Regie Gerd Hartmann
EUR 14,50 / 7,25 erm. (Dauer ca. 80 Minuten)
Kombiticket mit „Am liebsten bin ich Hamlet“ und „Das große Glück“
EUR 25 / 10,50 erm.
Donnerstag, 17.09., 21.30 Uhr / U17
Filmporträt
Kirsten Burger, Mikko Gaestel und Johannes Müller besuchen Mirco Kuball auf dem Schloss. Mirco ist Schauspieler und hat das Down Syndrom: Er übt und feiert, täuscht vor und probt, imitiert und shoppt, prahlt und schläft, mäht den Rasen, spielt sein Leben, weint und überlegt. Er überlegt, wer ihm morgens den Kaffee ans Bett bringen soll und was nun passiert, wo alles ihm gehört. Und nur ihm. Und niemand anderem. „Das große Glück“ ist das semifiktionale Filmporträt eines Ausnahmeschauspielers: Kuball war Ensemblemitglied bei „Meine Damen und Herren“ Hamburg, gastiert aber seit Jahren auch an anderen Häusern und bei Fernsehproduktionen. „Ich lebe in meinem Beruf“, sagt Kuball. Heißt: Alles ist Theater. Aber was ist dann Leben? www.mirco-kuball.de www.kirstenburger.de www.mikkogaestel.de www.johannesmueller.eu
„VERTRAUEN JA, HABEN JA, KUSCHELN JA, KÜSSEN JA, ANFASSEN JA, NACKT AUSZIEHEN JA, NICHTS ANHABEN JA, VERLIEBT SEIN JA, ANGST JA, NICHT HABEN JA, BEZIEHUNG HABEN JA, EINE LEICHE SPIELEN JA, IN DER ROLLE BLEIBEN JA, ERNSTE STÜCKE MACHEN JA, TANZEN MIT PARTNER JA, OHNE WORTE STILL SCHLAFEN ZUSAMMEN JA, MEIN LEBEN JA“
Mit Mirco Kuball als Mirco Kuball Ein Film von Kirsten Burger, Mikko Gaestel, Johannes Müller Produktion Berlin / Hamburg 2015
EUR 9,50 / 4,75 erm. (Dauer ca. 60 Minuten)
Kombiticket mit „Am liebsten bin ich Hamlet“ und „Subway to Heaven“ EUR 25 / 10,50 erm.
Freitag, 18.09., 19.30 Uhr / Kleines Haus
Tanz
„Sehnsucht, limited edition“ ist eine Begegnung von sechs Tänzerinnen und Tänzern mit dem flämischen Akkordeonisten Philippe Thuriot, der die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach live interpretiert. Sehnsucht ist ein ausgesprochen deutsches Wort, das sich in seiner Vielschichtigkeit kaum in andere Sprachen übersetzen lässt. Der stark an gesellschaftlichen Fragen interessierte Choreograf Koen Augustijnen versteht Sehnsucht als unser Bedürfnis, die fundamentale Unzufriedenheit, aber auch ein unstillbares Verlangen auszudrücken. Wir hatten es niemals so gut, aber wir fühlten uns niemals so schlecht. Und egal, was oder wen wir schon haben, wir wünschen uns etwas anderes. Oft und dringlich. Kann Sehnsucht überhaupt aufhören?
Koen Augustijnen, 1967 in Mechelen / Belgien geboren, war von 1991 bis 2013 als Choreograf eng mit Les Ballets C de la B verbunden und prägte diese Compagnie u.a. gemeinsam mit Alain Platel und Sidi Larbi Cherkaoui. Einige seiner oft spektakulären Choreografien, die physisch manchmal rau, aber von großer emotionaler Intensität sind, wurden Welterfolge des zeitgenössischen Tanzes. www.staatstheater-mainz.com
Mit Alessandra Corti, Gili Goverman, Amy Josh, Bojana Mitrović, Ruben Albelda Giner, Thomas Van Praet Akkordeon Philippe Thuriot Ausstattung Pia Leong Lichtdesign Arne Waldl Choreografie Koen Augustijnen
Mainzer Premiere im Rahmen von Grenzenlos Kultur.
EUR 55 / 50 / 39 / 27,50 / 18,50
EUR 27,50 / 25 / 19,50 / 13,75 / 9,25 ermäßigt
(Dauer ca. 75 Minuten)
Freitag, 18.09., 21.30 Uhr, und Samstag, 19.09., 21.30 Uhr / U17
Radioaktive Roadshow
Was machte aus dem Durchschnittstypen Peter Parker noch mal den Superhelden Spiderman? Richtig: der Biss einer radioaktiven Spinne. Aber wo ist er jetzt? Fall Out Girl behauptet, sie sei Mary Jane Watson, Peter Parkers Frau. Gemeinsam mit Bartleby, dem geborenen Anti-Helden, macht sie sich auf die Suche. Mit ihrer „radioaktiven Roadshow" ziehen die beiden wie die Quacksalber durchs Land – nur haben sie statt Traktaten und Wundermitteln Songs, Videos und verstrahlte Geschichten im Gepäck. Zum Beispiel die von den Radium Girls, die an der Leuchtfarbe starben, mit der sie die Ziffern von Armbanduhren bemalten. Oder die von der geheimen Priesterschaft, die unsere Endlager bewachen wird.
„Fall Out Girl“ setzt an bei der schlichten Einsicht: Nicht die Pyramiden oder Beethoven oder Homer werden vom Menschen bleiben, sondern seine radioaktiven Abfälle, strahlend auf 100.000 Jahre. Zeit, dass wir uns mit unserem Erbe befassen! Gewinner des Thüringer Theaterpreises und des Publikumspreises am Avantart Festival 2012. www.massundfieber.ch
Mit Antonia Labs, Johannes Geißer Musik Johannes Geißer, Michael Semper Mitarbeit Musik Felix Huber, Tom Semper Text Brigitte Helbling Video, Bühnenbild Elke Auer Kostüme Victoria Behr Artwork Thomas Rhyner Assistenz Suse Berthold Produktion Manuela Wießner Regie Niklaus Helbling Eine Produktion von Mass & Fieber Ost mit Theaterscheune Teutleben in Koproduktion mit Theaterhaus Jena, Staatstheater Oldenburg, Kampnagel Hamburg, Societätstheater Dresden
EUR 14,50 / 7,25 erm. (Dauer ca. 90 Minuten)
Kombiticket am 19.09. mit „Schwestern“: Auskunft Theaterkasse
Samstag, 19.09., 19.30 Uhr / Kleines Haus
Musik-Tanz-Theater
Die Schwestern sind ausgezogen, die Anderen das Fürchten zu lehren. Nele Winkler, Juliana Götze und Rita Seredßus, drei Schauspielerinnen mit Down-Syndrom, spielen und tanzen frei nach Motiven von Tschechows „Drei Schwestern“. Sie erzählen aus ihrem Leben – über Liebe und Beziehungsstress, über ihren Körper und über Sehnsüchte. Sie lassen keinen Zweifel daran, wie sie sich dieses Leben vorstellen – und nehmen es von nun an selbst in die Hand. Im Schlepptau haben sie einzig ihre Kinderfrau Anfissa (Angela Winkler) und ihren Bruder Andrej (Tammo Winkler). Alles andere bleibt dort wo es hingehört: in der russischen Provinz.
Um einen Wohn-Container arrangiert Regisseur Frank Krug seine drei RambaZamba-Schauspielerinnen und die Theater- und Kinolegende Angela Winkler, während das Orchester unter Komponist Ketan Bhatti folklorefrei die Schwestern-Seelen ausleuchtet. Klar gibt’s auch hier Melancholie – aber statt Moskau-Sehnsucht pralles Leben.
Mit Juliane Götze, Rita Seredßus, Angela Winkler, Nele Winkler, Tammo Winkler Live-Musik Ketan Bhatti, Matthias Engler, Hannah Klein, Milian Vogel, Andreas Voss Bühne, Kostüm Irina Schicketanz Assistenz Bühne, Kostüm Gabi Bartels Maske Michaela Parosanu, Petra Föhrenbach Licht Kevin Sock Ton Lutz Nerger Technische Leitung Jörg Schildbach Musik Ketan Bhatti Choreografie Davide Camplani Künstlerische Leitung, Regie Frank Krug Eine Produktion von telekult Film- und Medienproduktion GmbH in Kooperation mit SOPHIENSÆLE, TAK Theater Liechtenstein und Theatres de la Ville de Luxembourg Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Deutsche Stiftung für Menschen mit Down-Syndrom
EUR 35 / 30 / 27 / 21,50 / 13,50
EUR 17,50 / 15 / 13,50 / 10,75 / 6,75 ermäßigt
(Dauer ca. 80 Minuten, Einführung um 18.45 Uhr)
Kombiticket am 19.09. mit „Fall Out Girl“: Auskunft Theaterkasse
Stammtisch & Social Media
Ein Stück hat Sie ratlos zurückgelassen? Oder Ihnen besonders gefallen? Vielleicht auch ganz und gar nicht? Das Festival ist toll, das Wetter scheußlich? Oder umgekehrt? Immer nach der letzten Vorstellung des Tages hat die Bar im Foyer des Kleinen Hauses geöffnet, bis der letzte Gast nach Hause geht. Dort am Stammtisch haben Sie Gelegenheit, mit den Künstler/innen und Festivalmachern zusammenzutreffen, können Komplimente loswerden, Fragen stellen, Kritik äußern, Diskussionen führen, Autogramme einsammeln oder Erinnerungsselfies schießen.
Festivalstammtisch im Foyer Kleines Haus
täglich nach der letzten Vorstellung bis 1 Uhr
Vorberichte, Interviews, Porträts und Kritiken
Sie müssen nach der letzten Vorstellung schnell nach Hause, keine Zeit für Diskussionen? Kein Problem! Unsere Blogger/innen schlagen sich für Sie die Nächte um die Ohren und bereits am nächsten Tag lesen Sie im Netz aktuelle Kritiken, Porträts und Berichte von der Arbeit hinter den Kulissen. Das Blog zum Festival entsteht in Zusammenarbeit mit dem Institut für Theaterwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Die angehenden Kulturjournalist/innen nehmen alles unter die Lupe, was Grenzenlos Kultur ausmacht: die eingeladenen Produktionen und Künstler, ästhetische und kulturpolitische Debatten und die Festivalatmosphäre am Rande.
Leitung Georg Kasch, Redakteur bei nachtkritik.de in Berlin und Kulturjournalist für verschiedene Tages- und Wochenzeitungen, und Holger Rudolph, Online-Redakteur des Festivals In Kooperation mit dem Institut für Theaterwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz