Donnerstag, 12.09., 20.00 Uhr, und Freitag, 13.09., 19.30 Uhr
Musik-Theater
Gerade erst hat das junge Paar die gemeinsame Wohnung eingerichtet, da findet Orpheus, der von einem Sängerwettbewerb heimkehrt, seine Eurydike tot am Boden. Er macht sich auf, um Hades, den Gott der Unterwelt, dazu zu bringen, ihm seine Geliebte zurückzugeben. Dabei begegnet der Musiker immer wieder mythischen Gestalten, die sich auf Blaumeier-Art die Ewigkeit verkürzen – und stellt fest, dass Eurydike alles andere als ein Schattendasein führt...
Der Hades, die Unterwelt der griechischen Mythologie, war ursprünglich allen Sterblichen gleichermaßen bestimmt: hochrangig oder gering, gut oder schlecht. Sie lebten dort nicht weiter, sondern existierten fortan als scheue Schatten. Mit quicklebendiger Live-Musik und in beeindruckenden Bildern begibt sich das legendäre Bremer Blaumeier-Atelier in seiner neuen Produktion mit großen Gefühlen und starken Gestalten voll ungebremster Lebenskraft in diese letzte aller Gemeinschaften. www.blaumeier.de
Mit Jessica Bräulich, Dorothe Burhop, Alladin Detlefsen, Frank Grabski, Bärbel Herold, David Jehn, Maximilian Kurth, Albrecht Lampe, Petra Müller, Walter Pohl, Michael Riesen, Fabia Schindler, Melanie Socher, Denise Stehmeier, Viktoria Tesar, Samantha Zelle Bühne Lena Maire Kostüme Lena Maire, Bisley Starck Maske Anne Bultmann Technik Frank Barufke Assistenz Gudrun Neugebauer Musikalische Leitung David Jehn Produktionsleitung Barbara Weste Regie Imke Burma, Jörg Isermeyer, Barbara Weste
EUR 13 / 7 erm. (Dauer ca. 120 Minuten inkl. Pause)
Donnerstag, 12.09., bis Samstag, 28.09., vor und nach den Vorstellungen
Installation, Café, Vorträge, Kochkurs
Die Installation E’Linda et Maison präsentiert sowohl die Dokumentation eines togoischen Café-Projekts als auch den gehäkelten Nachbau des dortigen Geschirrs, und dient zugleich selbst als Café, in dem sich die Festival-Besucher/innen vor und nach den Vorstellungen aufhalten können. Neben Getränken werden dort auch die typischen Gerichte der Togoer Bars angeboten. Zudem gibt es Vorträge zum Projekt und einen Kochkurs für togoische Gerichte.
Als Kunstprojekt und Überlebensplan haben die Künstler/innen Joel Ajavon, Lili Avouzouba, Jean Touglo, Basile Yawanke, Senyon Hodin und Anne Tismer in Lomé/Togo eine Reihe von Betrieben gegründet. Es entstanden bereits eine Bar, ein Laden, in dem man Playstation und Tischfussball spielen kann, sowie ein kleiner Wald. Sämtliche Vorgänge um diese Betriebe dokumentieren sie in Filmen, Fotos und Zeichnungen, während sie die Orte selbst nach und nach in anderen Materialien nachbauen. www.annetismer.de
Objekte Lili Awouzouba, Odette Solitoki, Anne Tismer, Okka Hungerbühler Zeichnungen Melanie Pissossou, Okka Hungerbühler Im Radio Askmarou Dank an Joel Ajavon, Jean Touglo und Senyon Hodin sowie an Andreas Kolb und Tadeusz Pitula von der Lebenshilfe Kirchheimbolanden für Zelt und Zeltaufbau Vorträge am DO 12.09. um 19.00 Uhr, am DI 17.09. um 21.30 Uhr, und auf Nachfrage Kochkurs am SA 14.09. um 17.00 Uhr (Vorstellungsbesuch im Anschluss möglich)
Eintritt frei
Samstag, 14.09., 20.00 Uhr
Puppen-Theater für Erwachsene
Wir schreiben das Jahr 3978. Die Crew um den Astronauten Taylor, auf der Suche nach einer besseren Welt, ist notgelandet auf einem Lichtjahre entfernten Planeten. Reine Wüste, dann Wasser und Wälder. Und menschenähnliche Wesen, die nicht sprechen und den Anschein erwecken, auf einer niedrigen Entwicklungsstufe zu stehen. Doch plötzlich: Bewaffnete Angreifer. Affen sind die Herrscher auf diesem Planeten und halten die Menschen wie Tiere und Sklaven...
Auf ihrem Trip zum Weltparalleluniversum vom „Planet der Affen“ hinterfragen die Puppenspieler/innen von Das Helmi den Traum vom wahren männlichen Helden. Mit Schaumstoffpuppen, guter Laune und „Instinkt-Tanz“ untersuchen sie die Grenzziehungen zwischen Tier und Mensch und besingen dabei die Auflösung eines Blicks, in dem bisher immer nur der Mensch im Mittelpunkt stand. „Selten flogen anderthalb Stunden so raumschiffgleich dahin wie bei diesem großartigen Affentheater.“ (WAZ) www.das-helmi.de
Mit Felix Loycke, Florian Loycke, Nuria Höyng, Okka Hungerbühler, Emir Tebatebai, Eike Weinreich Bühne Kirsten Hamm Kostüme Elisabeth Gers Dramaturgie Hannah Schwegler In Kooperation mit dem Ballhaus Ost Berlin Regie, Musik, Puppenbau und -spiel Das Helmi
EUR 13 / 7 erm. (Dauer ca. 75 Minuten)
Sonntag, 15.09., 11.00 und 14.00 Uhr
Tanz-Theater für Kinder ab 6 Jahre
Die zielstrebige Yukie und der sorglose Erwin treffen im Krankenhaus aufeinander. Yukie hat sich verletzt und den Bauch voller Wut, steht doch ihr großer Auftritt bevor. Erwin hat ein Geheimnis und ein Herz voller Mut, wenn es darum geht, das Leben zu meistern. Langsam nähern sich die beiden einander an, doch längst läuft noch nicht alles glatt. Tanztheater für Kinder über das Überwinden von Ängsten und darüber, dass niemand perfekt ist.
Wie finden die kratzbürstige Ballerina und der verspielte Kung Fu-Held letztlich zueinander? Kann eine Japanerin eine Chinesin oder eine Französin sein? Können eine Ballerina mit gebrochenem Bein und ein schmächtiger Mann, der lieber an Kung Fu als an Spitzenschuhe denkt, einen Pas de deux tanzen? Und kennst du Jackie Chan? Ein Stück über Kommunikation nicht nur auf der verbalen Ebene, sondern genauso über Bilder, Musik und vor allem den Körper. www.mezzanintheater.at
Tanz und Spiel Yukie Koji, Erwin Slepcevic Musik Anton Berman Video Stefan Schmid Kostüme Corinna Schuster Lichtdesign Eugen Schöberl Dramaturgie Johanna Figl Choreographie Yukie Koji Regie Hanni Westphal Im Rahmen des 21. Mainzer Kinder Theater Festivals.
EUR 7 Einheitspreis (Dauer ca. 50 Minuten, mit Gebärdenübersetzung)
Sonntag, 15.09., 14.00 bis 18.00 Uhr
Allerhand für Kinder ab 4 Jahre
Zusehen, mitmachen, abtanzen! Beim ersten inklusiven Kinder-Kultur-Fest in Mainz ist für jeden was dabei. Puppen-Theater, Kunst-Koffer, Kurzfilm-Kino, Mitmach-Zirkus, Rolli-Parcours, Rhythmus-Maschine, Sinnes-Werkstatt, Essen, Trinken, Spaß – und zum Schluß Randale! Die Bielefelder Band Randale macht Rockmusik für Kinder. Von Reggae über Pop und Rock bis Ska ist alles vertreten, oft pädagogisch wertvoll, vor allem aber begeisternd – auch für die Eltern!
Das Programm:
14.00-17.00 Uhr nonstop Kinder-Schminken, Kunst-Koffer, Kurzfilm-Kino, Mitmach-Zirkus, Rolli-Parcours, Rhythmus-Maschine, Sinnes-Werkstatt und Info-Stände
14.30 Uhr Das Helmi: Das Dingdongdilli
16.00 Uhr Das Helmi: Zirkus der Tiere
17.00 Uhr Randale – Rockmusik für Kinder.
Mitwirkende BDKJ Darmstadt (Kinder-Zirkus Datterino), Das Helmi – Puppenbühne Berlin, Elternkreis Down-Syndrom Mainz e.V., gemeinsam leben – gemeinsam lernen e.V. Mainz (Sinnes-Werkstatt), Landes-Dolmetscherzentrale für Gebärdensprache, Rita Loitsch (Kunst-Koffer), Klappe auf! Hamburg (Kurzfilm-Kino), Randale, TV Laubenheim (Rolli-Parcours), Axel Schweppe (Rhythmus-Maschine) Projektleitung Silke Schmidt Dank an KLAPPE AUF! Kurzfilmfestival (25.-27.10.2013, Hamburg) für die Unterstützung beim Auswählen der Filme für das Kurzfilm-Kino www.klappe-auf.com Im Rahmen des 21. Mainzer Kinder Theater Festivals.
Eintritt frei (alle Vorstellungen mit Gebärdenübersetzung)
Dienstag, 17.09., 20.00 Uhr
Tanz-Theater
Eine Gruppe Menschen, drei Frauen und drei Männer. Und Bilder, die zu konkreten oder auch archetypischen Beziehungsgeschichten führen könnten, hier aber allenfalls angedeutet werden. Die Tanz-Produktion des Schweizer Kult-Regisseurs Massimo Furlan spielt mit Neuanfängen, Reprisen und Loops einer Geschichte, die nur noch in Bruchstücken zu erahnen ist. Und von der man hofft, dass man ihr Ende wie in der Kindheit auf später verschieben kann, oder bis in alle Ewigkeit.
Dumpf surren die Boxen, bis Musik den knisternden Geräuschteppich ablöst. „The Eternal“ heißt das Stück von Joy Division, das hier zu einem pausenlosen Soundtrack verarbeitet und verfremdet wurde. „10xThe Eternal“ ist ein musikalisch-tänzerisches Experiment, das mit dem Prinzip der Wiederholung spielt. Die Musik, die Gesten, die Bewegungen – alles setzt immer wieder neu ein. Und doch, nichts ist identisch, denn die Zeit läuft und kehrt nicht zurück...
www.beweggrund.org | www.massimofurlan.com
Mit Diane Decker, Esther Kunz, Antony Quenet, Raphaël de Riedmatten, Konrad Stokar, Stéphane Vecchione Musikkomposition Stéphane Vecchione, basierend auf dem Stück "The Eternal" von Joy Divison Licht Antoine Friderici Dramaturgie Claire de Ribaupierre Choreografische Begleitung Anne Delahaye, Susanne Schneider Produktion BewegGrund & Numero23Prod. Künstlerische Leitung, Regie Massimo Furlan
EUR 13 / 7 erm. (Dauer ca. 60 Minuten)
Donnerstag, 19.09., 20.00 Uhr
Konzert/Performance
Die Heldinnen des Alltags kommen! In ihrer Funny Feminists All Star Show aus Aktionskunst und Musik besingen die „zukünftigen Königinnen“ mit ihrem neuen Album „Blut“ biografische Windungen und die großen Stränge des Lebens zwischen Menstruationsblut, Herzblut und Blutwurst. Sie wissen um Verwandlung, Verhüllung und Entblößung, glauben an die Poesie, an magischen Realismus und das Phantastische im Kleinen – und sind immer doch ganz sie selbst.
Les Reines Prochaines sind so etwas wie eine Schweizer Institution in Sachen Kunst und Feminismus. Auch in ihrem neuen Programm spielen sie wieder mit Worten, werfen Bilder, unter anderem von Suffragetten, Witwen, Eminenzen und Emanzen, singen Lieder und blasen, zupfen und schlagen auf ihren Instrumenten Bass, Klarinette, Trompete, Saxophon, Tasten und Glockenspiel, stehen auf minimalistischen, ungehobelten Sound und bedienen sich ungeniert aus allem, was ihr Herz berührt. www.reinesprochaines.ch
Mit Michèle Fuchs, Fränzi Madörin, Muda Mathis, Sus Zwick
VVK EUR 10 zzgl. Gebühren, AK EUR 13
online kaufen (adticket.de)
Freitag, 20.09., und Samstag, 21.09., jeweils 19.30 Uhr
Tanz-Theater
Sommer und Herbst, Winter und Frühling. Basierend auf berühmten Musikstücken wie Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ oder Strawinskis „Sacre du Printemps“ widmet sich RambaZambas „Jahreszeiten“ den Metamorphosen des Lebens. Eine Erkundung der eigenen tänzerischen Möglichkeiten, eine Suche nach neuen Bewegungen, künstlerischen Ausdrucksformen und Körpersprachen – und eine Auseinandersetzung mit Fragestellungen, die seit einiger Zeit den Diskurs des integrativen Theaters beherrschen.
Mit Phantasie und künstlerischem Können haben sich die RambaZamba-Schauspieler/innen dem Thema Jahreszeiten gewidmet. Ihr Stand im Leben bestimmt die Atmosphäre, die Stimmung dieser Arbeit. Wer im Herbst des Lebens steht, agiert anders, als jemand, der die Frische der Jugend atmet. So kann „Jahreszeiten“ für den Zuschauer zu einer sehr persönlichen Geschichte über das eigene Lebensalter und den eigenen Erfahrungsschatz werden, bei der Vivaldi nur eine musikalische Option ist. www.theater-rambazamba.org
Mit Joannis Bacharis, Grit Burmeister, Mario Gaulke, Juliana Götze, Moritz Höhne, Hans-Harald Janke, Jan-Patrick Kern, Franziska Kleinert, Jennifer Lau, Joachim Neumann, René Schappach, Zora Schemm, Rita Seredßus, Jonas Sippel, Sebastian Urbanski, Nele Winkler, Michael Wittsack Kostüm, Maske Beatrix Brandler Bühne Angelika Dubufe Dramaturgie Hans Nadolny Regieassistenz Benjamin Kramme, Juliane Görtz, Ami Sieß Regie, Choreografie Gisela Höhne, Tomi Paasonen
EUR 13 / 7 erm. (Dauer ca. 120 Minuten inkl. Pause)
Sonntag, 22.09., 11.00 und 15.00 Uhr
Lesung für Kinder ab 8 Jahre
Die Tiere stellen fest: Zwar können die Menschen tauchen, fliegen und klettern, doch bringen sie nichts anderes zustande als Kriege, Revolutionen und Hungersnöte. Die Tiere meinen: Sie haben ihr Unglück verdient. Nur um die Kinder ist es schade. In deren Interesse veranstalten sie kurzerhand eine einmalige und folgenreiche Konferenz... Erich Kästners zeitlos leidenschaftlicher Appell für die Rechte der Kinder, vorgelesen vom Vorlese-Star Rufus Beck, der Hörbuchstimme des „Harry Potter“.
Mit viel Witz erzählt Kästners Buch die Zusammenkunft der Tiere mit all ihren Verwicklungen wie etwa der Schwierigkeit, eine Giraffe in einem Hotelzimmer unterzubringen. Trotzdem wird kein Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Themas gelassen. Obwohl das Buch durch die einfache Handlung und die Tiere als Protagonisten hauptsächlich Kinder anspricht, versah Kästner es mit dem Untertitel "Ein Buch für Kinder und Kenner". Und machte so deutlich, dass es sich ebenso an Erwachsene richtet. www.rufusbeck.de
Im Rahmen des 21. Mainzer Kinder Theater Festivals.
EUR 7 Einheitspreis (Dauer ca. 60 Minuten)
Sonntag, 22. September, 19.00 Uhr
Vortrag und Film zur Ausstellung
Begleitend zur Ausstellung „Catch-Match in Vielsalm“ und in Vorfreude auf die Präsentationen der diesjährigen Festivaleigenproduktion „Zusammenarbeit“ präsentiert Grenzenlos Kultur einen ungewöhnlichen Vortragsabend über ein einzigartiges Projekt: In den belgischen Kunst-Werkstätten vom CEC la Hesse entwickeln Zeichner/innen des Brüsseler Comic-Labels Frémok und sogenannt geistig behinderte Künstler/innen in 1:1-Konstellationen zusammen neue Bildsprachen und Erzählweisen.
Annabelle Dupret, Kunsthistorikerin und Autorin, zeigt und erzählt von Parallelen und Überschneidungen von Graphic Novel, Art Brut und Outsider Art. Anne-Françoise Rouche, Leiterin des CEC la Hesse im belgischen Vielsalm, beschreibt die Zusammenarbeit behinderter und nicht behinderter Künstler/innen in „Match de Catch à Vielsalm“, die Simon Scanner in filmische Bilder übersetzt hat. Und Thierry Van Hasselt stellt sein alternatives Brüsseler Graphic Novel-Kollektiv Frémok vor und berichtet, was „Match de Catch“ dort auslöste.
Mit Annabelle Dupret, Anne-Françoise Rouche, Thierry Van Hasselt Film Simon Scanner
Eintritt frei (Dauer ca. 90 Minuten, im Anschluss Filmvorführung)
Sonntag, 22. September, bis Freitag, 27. September, 16.00-22.00 Uhr
Ausstellung
Seit 2007 finden in Vielsalm in den belgischen Ardennen in schöner Regelmäßigkeit Begegnungen der besonderen Art statt: Zeichner/innen des Brüsseler Comic-Labels Frémok arbeiten dort in exklusiven
Unter „Catchen“ oder auch „Professional Wrestling“ versteht man eine Form von Ringkampf, deren Ziel nicht der Wettbewerb, sondern die bestmögliche Unterhaltung des Publikums ist. Eine Mischung aus Sport und Theater, bei der der Sieger schon vorher feststeht und die Abläufe der Matches zusätzlich mit Showelementen und so genannten Storylines angereichert werden. Eine durchaus treffende Beschreibung also für die Form von Zusammenarbeit, die in diesem einzigartigen Kunstprojekt praktiziert wird.
www.cec-lahesse.be | www.fremok.org
Mit Arbeiten von Richard Bawin & Thierry Van Hasselt, Ursula Ferrara & Manuel Sagona, Gipi & Jean-Jacques Oost, Rémy Pierlot & Vincent Fortemps, Dominique Théâte & Dominique Goblet Projektleitung Anne-Françoise Rouche, Thierry Van Hasselt
Eintritt frei
Dienstag, 24.09., 20.00 Uhr
Theater/Performance
Eine der meistdiskutierten Theaterarbeiten der letzten Saison: In „Dschingis Khan“ präsentiert das Performancekollektiv Monster Truck drei Menschen mit Down-Syndrom, die man bis vor kurzem noch „mongoloid“ genannt hätte, als waschechte Mongolen. In schwere Felljacken gehüllt sollen diese ihre Andersartigkeit zur Schau stellen. Sie bekommen Handlungsanweisungen und werden zu Tableaux arrangiert, werden ausgeleuchtet, mit Sound unterlegt und mit Bedeutung aufgeladen.
Die Maschinerie des Theaters läuft auf Hochtouren, um das größtmögliche Andere zu produzieren. Dschingis Khan, der mächtigste Herrscher aller Zeiten, erscheint degradiert zu einer billigen Kirmesattraktion, in der sich Vorstellungen von fremdländischer Exotik mit landläufigen Ideen von geistiger Behinderung vermischen. „Abgründiges Diskurstheater und gleichzeitig ein fröhliches Happening, mehrfach gebrochen, oft überraschend.“ (Deutschlandradio Kultur)
www.monstertrucker.de | www.thikwa.de
Von und mit Sabrina Braemer, Jonny Chambilla, Manuel Gerst, Sahar Rahimi, Oliver Rincke, Mark Schröppel, Ina Vera Musik Mark Schröppel Künstlerische Mitarbeit Matthias Meppelink Dramaturgie Marcel Bugiel Produktionsassistenz Alisa Hecke Produktionsleitung ehrliche arbeit – freies Kulturbüro Produktion Monster Truck in Kooperation mit Theater Thikwa Koproduktion FFT Düsseldorf, Pumpenhaus Münster, Ringlokschuppen Mülheim, Sophiensaele Berlin
EUR 13 / 7 erm. (Dauer ca. 90 Minuten)
Mittwoch, 25.09., 20.00 Uhr
Konzert/Theater
The Sound of Silence, Mrs. Robinson, Homeward Bound, The Boxer: Mit tiefer Innerlichkeit setzten Simon & Garfunkel auf Ruhe in unruhigen Zeiten und lieferten doch auch schwammige Protest-Metaphern. Wer wäre geeigneter für eine zeitgemäße Interpretation der Realitätsflucht-Songs des berühmten Männerduos als Jan Plewka – Echo- und Nestroy-Preisträger, Sänger, Musiker, Schauspieler und Frontmann der Popband Selig, und beileibe kein Kind von Kitsch!
„Sound of Silence“ ist ein Musiktheaterabend mit Songs aus dem kollektiven Musikgedächtnis und entstand gemeinsam mit dem Team von Plewkas Rio-Reiser-Abend, der europaweit bereits über 150 Mal gespielt wurde. Wie dieser inszeniert von Theaterplayer Tom Stromberg, wurde „Sound of Silence“ diesen August beim Internationalen Kampnagel Sommerfestival in Hamburg uraufgeführt – als Zwischending zwischen Theaterabend und inszeniertem Konzert, und voller magischer Momente.
www.hauptmannentertainment.com
Gesang Jan Plewka Klavier, Akkordeon, Saxophon Lieven Brunckhorst Gitarre Marco Schmedtje Schlagzeug Martin Engelbach Bass Dirk Ritz Kostüm Sibylle Wallum Regie, Bühne Tom Stromberg
VVK EUR 16 zzgl. Gebühren, AK EUR 20
online kaufen (adticket.de)
Donnerstag, 26.09., und Freitag, 27.09., jeweils ab 19.30 Uhr
Sechs Präsentationen zu einem Theater der Zukunft
Die Festivaleigenproduktion „Zusammenarbeit“ ist das Experiment, Machtverhältnisse und Kompetenzaufteilungen in der Theaterarbeit mit „geistig Behinderten“ neu zu denken: Sechs „inklusive“ Künstlerpaare stellen in kurzen Präsentationen ihr gemeinsames Theater der Zukunft vor. Aber geht es hier wirklich um kommende Projekte, oder sind die nur der fiktive Aufhänger für sechs in sich schon utopische Performances, die sich in Wahrheit im Hier und Jetzt abspielen?
Ein Modellversuch in Sachen Egalität: 12 behinderte und nicht behinderte Künstler/innen aus den Randbereichen der Darstellenden Kunst, sechs von ihnen aus der freien Tanz-, Theater- und Performanceszene Berlins, sechs von ihnen von Theater Thikwa, verbringen eine knappe Woche in Mainz. Frei nach dem Motto „Keiner hilft keinem“ tun sie sich paarweise zusammen, lernen sich kennen und suchen nach einer möglichen Form der Zusammenarbeit, nach einem möglichen gemeinsamen Projekt.
Mit Nico Altmann, Anna K. Becker, Jörn J. Burmester, Max Freitag, Cornelia Glowniewski, Karol Golebiowski, Torsten Holzapfel, Florian Loycke, Peter Pankow, Rahel Savoldelli, Angela Schubot, Anne Tismer Projektleitung Marcel Bugiel Produktion Grenzenlos Kultur
EUR 13 / 7 erm. pro Abend (Dauer jeweils ca. 120 Minuten inkl. Pausen)
EUR 15 / 10 erm. Zweitageskarte
Donnerstag, 26.09.
19.30 Uhr, Zusammenarbeit #1
Cornelia Glowniewski & Rahel Savoldelli
20.15 Uhr, Zusammenarbeit #2
Nico Altmann & Anna K. Becker
21.00 Uhr, Zusammenarbeit #3
Torsten Holzapfel & Florian Loycke
Nico Altmann wollte seit seiner Jugend Schauspieler werden und ist seit 2008 bei Theater Thikwa, wo er seitdem bereits in 11 Produktionen mitgespielt und an mehreren Auslandsgastspielen teilgenommen hat.
Anna K. Becker ist freie Regisseurin und Dramaturgin, bildet seit 2004 mit Katharina Bischoff das Regieteam bigNOTWENDIGKEIT und arbeitet seit 2008 mit ihrer Zwillingsschwester Esther zusammen.
Cornelia Glowniewski arbeitet in den Bereichen Performance und Bildende Kunst und zeichnet sich auf der Bühne durch bizarre szenische Phantasie und hohe Bewegungs-Energie aus.
Torsten Holzapfel ist seit 1990 Performer bei Thikwa und auch immer wieder als Gast in freien Projekten. Sein Bühnenrepertoire reicht von Berliner Gassenhauern über Stimmimitationen bis zu klassischen und unklassischen Theaterrollen.
Florian Loycke gründete zwischen 1996 und 2000 verschiedene Theatergruppen in Berlin und ist Erfinder der Helmi-Puppen und Gründer des Helmi-Puppentheaters, mit dem er als Regisseur, Anstifter und Bastler, Musiker und Spieler tätig ist.
Rahel Savoldelli ist Schauspielerin, Filmemacherin und Mitbegründerin des Kollektivs gutestun und interessiert sich derzeit vor allem für das Verhältnis von Sprechen und Zuhören in Bezug auf eine gesunde Demokratie.
Freitag, 27.09.
19.30 Uhr, Zusammenarbeit #4
Karol Golebiowski & Angela Schubot
20.15 Uhr, Zusammenarbeit #5
Jörn J. Burmester & Peter Pankow
21.00 Uhr, Zusammenarbeit #6
Max Freitag & Anne Tismer
Jörn J. Burmester ist ein Performancekünstler, Autor und Organisator, dessen künstlerische Praxis Gruppen- und Soloperformances, Schreiben, bildnerische Arbeiten sowie die Erprobung neuer Präsentations- und Reflektionsformate für Performancekunst umfasst.
Max Freitag ist seit 2011 im Ensemble von Theater Thikwa und hatte dort im Sommer 2011 seinen ersten Bühnenauftritt in einer Performance und im Herbst seine erste Sprechrolle.
Karol Golebiowski gehört zur zweiten Generation der Thikwa-Performer, tanzt gerne und spricht und singt meist in einer ganz eigenen Sprache, die vom Deutschen und Polnischen genauso inspiriert ist wie von diversen Klängen.
Peter Pankow gehört als Performer genau wie als Maler zu den herausragenden künstlerischen Persönlichkeiten des Thikwa-Ensembles, versteht sich selbst als Spracherfinder und spricht besonders gern mit Pferden.
Angela Schubot ist Künstlerin, Choreografin und Tänzerin, gründete zusammen mit Martin Clausen TWO FISH (2000-2012), arbeitet seit 2009 mit Jared Gradinger an Stücken zur Entgrenzung des Körpers und mit Margret Sara Gudjonsdottir.
Anne Tismer ist Performerin, Autorin und bildende Künstlerin, mitbegründete 2005 das Kollektiv gutestun und 2006 den Kunstort Ballhaus Ost in Berlin, und ist seit 2010 in ihrer Arbeit eng mit den Togoer Künstlern Joel Ajavon und Jean-Frederic Batassé verbunden.
Samstag, 28.09., 21.00 Uhr
Party - Kleine Halle
Wollten Sie immer schon mal DJ sein? Interessiert es Sie, welche Menschen welche Art von Musik auflegen? Freuen Sie sich, wenn Sie beim Tanzen musikalisch überrascht werden? Mit einem ungewöhnlichen Party-Konzept verabschiedet sich das diesjährige Festival Grenzenlos Kultur von seinen Besucher/innen: Bei „Democratic Disco“ wechselt alle 15 Minuten der DJ – und damit vielleicht auch die Stimmung auf der Tanzfläche. Denn hier darf jeder mal auflegen – auch Sie!
Egal ob alt oder jung, behindert oder nicht behindert, homo oder hetero, musikalisch oder unmusikalisch, Frau oder Mann, E-Musik- Hörer oder Schlager-Fan: Machen Sie den Ausgehabend 15 Minuten lang zu Ihrem ganz persönlichen Wunschkonzert! Holen Sie Ihre Schallplatten aus der Versenkung, kommen Sie mit Ihren Lieblings-CDs oder Ihren meistgespielten MP3s – und bringen Sie damit den Dancefloor zum Leuchten! Und alle Tänzer/innen können sicher sein: Das DJ-Set hier ist mit Herzblut bei der Sache...
Reservierung Ihrer persönlichen 15 DJ-Minuten unter 0178-1848070
EUR 6 Einheitspreis (= reguläres Ticket für die KUZ-Party am 28.09.)
Vorberichte, Interviews, Porträts und Kritiken
Im Blog zum Festival nehmen Studierende der Mainzer Theaterwissenschaft neugierig und kritisch alles unter die Lupe, was Grenzenlos Kultur ausmacht: die eingeladenen Produktionen und Künstler, ästhetische und kulturpolitische Debatten und die Arbeit hinter den Kulissen. Mit Stift, Block, Aufnahmegerät und Kamera ziehen sie los, spüren der Festival-Atmosphäre nach, führen Interviews und schreiben Porträts und täglich aktuelle Kritiken.
Ihnen hat ein Stück besonders gut gefallen? Oder ganz und gar nicht? Das Festival fanden Sie phantastisch, das Wetter aber scheußlich? Oder umgekehrt? Sagen Sie uns Ihre Meinung – in den
facebook.com/grenzenloskulturmainz
Leitung Georg Kasch (nachtkritik.de), N.N. (Universität Mainz) Technische Leitung, Social Media Holger Rudolph (dinge-aus-woertern.net) In Kooperation mit dem Institut für Theaterwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz